Die wegen der Finanzkrise schwer in Mitleidenschaft gezogene Mittelstandsbank IKB bemüht sich Kreisen zufolge erneut um Staatshilfen. Das mittlerweile zum US-Finanzinvestor Lone Star gehörende Institut sei in Gesprächen mit dem Bankenrettungsfonds Soffin über weitere Garantien in der Größenordnung von sieben Milliarden Euro, hieß es am Donnerstag. Ein formaler Antrag sei noch nicht gestellt worden. IKB und Soffin lehnten eine Stellungsnahme ab.
Die Düsseldorfer Bank hatte sich vom Bankenrettungsfonds schon vor mehreren Monaten Garantien für die Emission von Anleihen über fünf Milliarden Euro geholt, diese aber im April aufgebraucht. Das Institut hatte sich mit US-Ramschhypotheken verspekuliert und war deshalb Mitte 2007 beinahe zusammengebrochen. Sie konnte nur durch Milliardenhilfen der damaligen Eigentümerin, der staatlichen Förderbank KfW, und des Bundes gerettet werden. Lone Star hatte die Bank im vergangenen Herbst für rund 150 Millionen Euro gekauft und will sie nun neu ausrichten.
Die Refinanzierung über den Kapitalmarkt ist für viele Banken durch die seit zwei Jahren dauernde Finanzkrise und den damit verbundenen Vertrauensverlust am Markt äußerst schwierig geworden. Viele Institute holten sich deshalb vom Bund Bürgschaften - darunter die Commerzbank, die Volkswagen Bank, die Aareal Bank und Landesbanken.
Lone Star ist eigentlich auf den Kauf und Handel mit Krediten spezialisiert. Der Investor kaufte in Deutschland aber auch komplette Banken. Neben der IKB gehört ihm noch die Immobilienbank Corealcredit, die ehemalige Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden, die sich mit riskanten Zinsgeschäften verspekuliert hatte und vor ein paar Jahren vor dem Kollaps stand. Interesse hat Lone Star außerdem an der Düsseldorfer Hypothekenbank, die zum Verkauf steht. Laut "Handelsblatt" ist der Prozess aber ins Stocken geraten, weil die Interessenten eine Mitgift verlangten.