Preiserhöhungen mögen die Kunden nicht, daher sparen viele Hersteller lieber am Inhalt. Das kommt auf dasselbe heraus, fällt aber nicht so einfach auf. Die Verbraucherzentrale Hamburg schaut genau hin und kürt regelmäßig die "Mogelpackung des Monats".
Vor zwei Jahren bewarb Leerdammer-Hersteller Lactalis seinen Käse noch mit dem Spruch "+1 Scheibe, dauerhaft mehr". Jetzt ist die Scheibe wieder verschwunden. "Versprochen, gebrochen", kritisiert die Verbraucherzentrale Hamburg. Der Inhalt der Packung schrumpfte von 160 auf 140 Gramm, der Preis stieg zugleich von 1,99 Euro auf 2,49 Euro. Macht unterm Strich eine Preiserhöhung um 43 Prozent. Lactalis begründet die Preissteigerung mit "dramatisch angestiegenen" Milchpreisen sowie höheren Kosten für Verpackung, Strom, Gas, Öl und Transport.
Illustre Reihe von Mogelpackungen
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat bereits viele namhafte Hersteller als Mogelpackung des Monats angeprangert. Der Schoko-Weihnachtsmann und der Schmunzelhase von Milka waren ebenso darunter wie die Pasta-Sauce Miracoli oder Müsli von Dr. Oetker. Milka-Hersteller Mondelez kritisierten die Verbraucherschützer auch für die Abkehr von der 100-Gramm-Standardgröße hin zu 93-, 87- oder 81-Gramm-Tafeln sowie die Schrumpfung einiger 300-Gramm-Großpackungen auf 270 oder 280 Gramm.
Einmal im Jahr lässt die Verbraucherzentrale unter fünf Kandidaten über die Mogelpackung des Jahres abstimmen. Für das Jahr 2021 wurde die Paprika-Sauce von Homann mit dem Negativpreis ausgezeichnet. Weitere Mogelpackungen der vergangenen Monate zeigt unsere Fotostrecke.
++Hier finden Sie Mogelpackungen der Industrie, die bis heute in den Supermarktregalen stehen++