Milch aus der Plastikflasche ist nicht besonders sexy. Die Müllermilch-Macher haben sich für ihre Weihnachtsedition daher etwas einfallen lassen. Um das Produkt attraktiver zu machen, räkeln sich auf den neuen Pet-Flaschen leichtbekleidete Damen in sexy Posen. Die Geschmacksrichtung Schoko wird von einem dunkelhäutigen Pin-Up-Girl beworben, für Vanille wird ebenso wie für Banane ein blonder Typ bevorzugt und für Nuss eine Braunhaarige. Um die Geschmacksrichtung Kiba (Kirsch-Banane) darzustellen, braucht Müllermilch natürlich zwei Frauen, die Haarfarben kann man sich denken.
Das neue Design kommt zumindest bei Twitter gar nicht gut an. Der Journalist Marc Bourkel twitterte als erstes entgeistert ein Bild der neuen Müllermilch. Unter dem Hashtag #ichkaufdasnicht machen seitdem Nutzer ihrem Unmut über die sexistischen Motive Luft. Die dunkelhäutige Frau mit der Schokolade vor den nackten Brüsten sorgt sogar für Rassismus-Vorwürfe.
Müllermilch wehrt sich
Bei Müllermilch kann man die Aufregung nicht nachvollziehen. "Die gewählten Motive lehnen sich in ihrer Optik an die Pin-up-Darstellungen der 1950er-Jahre an und sind deshalb weitaus weniger freizügig als das, was seit einigen Jahren oftmals in Anzeigen, TV-Spots und quer durch alle Medienformen tagtäglich an nackter Haut zu sehen ist", heißt es in einer Stellungnahme der Unternehmensgruppe Theo Müller gegenüber dem Handelsblatt.
Und weiter: "Auch Rassismus in irgendeiner Form ist keinesfalls unsere Intention. Den gleichen, falschen Vorwurf müssten wir uns gefallen lassen, hätten wir auf die Figur der 'Sharon Sheila Schoko' verzichtet und ausschließlich weiße Motive verwendet." Ob die Aufregung den Verkaufszahlen wirklich schadet oder vielleicht sogar nutzt, bleibt offen.