MUSICAL Jetzt ist auch Stella pleite

Die Stella-Tochter BMM stellt heute in Hamburg Planinsolvenzantrag, der gesamte Stella-Vorstand trat zurück - doch der Spielbetrieb des Musical-Multis soll erstmal weitergehen.

Daraufhin trennte sich die Muttergesellschaft der Stella AG, Deag Deutsche Entertainment AG, vollständig von dem Musical-Konzern. Wie das Unternehmen mitteilte, folgte der Aufsichtsrat der Deag am Montagabend in Berlin dem Vorschlag des Vorstandes, sämtliche Aktien an der Stella mit sofortiger Wirkung zu veräußern. Hintergrund ist der von der 100-prozentigen Stella-Tochter Broadway Musical Management GmbH (BMM) angekündigte Antrag auf Einleitung eines Planinsolvenzverfahrens in Eigenverwaltung.

Spielbetrieb soll weiterlaufen

Die Broadway Musical Management GmbH (BMM) hatte am gestrigen Montagabend angekündigt, am Dienstag beim Amtsgericht Hamburg einen Planinsolvenzantrag stellen zu wollen. Wie die Stella Entertainment AG mitteilte, soll auf diesem Wege eine Sanierung des Geschäftsbetriebes ermöglicht werden. Der Spielbetrieb werde weiterlaufen.

Gesamter Vorstand trat zurück

Zugleich trat der gesamte Vorstand der Stella Entertainment AG zurück. Zum alleinigen Vorstandsmitglied wurde Aufsichtsrat Hans-Martin Buhlmann bestimmt. Wie die Stella AG weiter mitteilte, hatte man in den vergangenen Wochen vergeblich versucht, Investoren oder finanzierende Banken zur Restrukturierung der BMM zu finden. Mit dem Planinsolvenzantrag in Eigenverwaltung sollen nun die Kosten in Verwaltung und Vertrieb gesenkt sowie Einsparpotenziale in den Theatern erzielt werden. Außerdem steht der Verkauf oder die Stilllegung nicht profitabler Tochtergesellschaften an. BMM fungiert als Holding für die Musical- Betriebsgesellschaften.

Neuorientierung bei Deag

Nach dem Abschied aus dem Musical-Geschäft wird sich die Deag künftig verstärkt auf das Kerngeschäft Artists and Tours, Urban Entertainment sowie den Betrieb von Spielstätten und Varieté-Theatern konzentrieren, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Man geht davon aus, im laufenden Geschäftsjahr ein positives operatives Ergebnis zu erzielen. Außerdem sprach der Aufsichtsrat dem Vorstand sein Vertrauen aus und verlängerte den Vertrag des Deag-Vorstandsvorsitzenden Peter Schwenkow um weitere fünf Jahre.