Noch detailliertere Bilder Nokia will Google Street View Konkurrenz machen

Der finnische Handyhersteller Nokia will mit seinem geplanten Straßenatlas den des umstrittenen Internetdiensts Google Street View in den Schatten stellen. Dank spezieller Technologien sollen die Bilder von Straßenzügen und Gebäuden viel detaillierter sein, kündigte der für Kartenmaterial zuständige Manager an.

Der finnische Handy-Hersteller Nokia plant ein Konkurrenzprodukt zu dem umstrittenen Straßenbilderdienst Street View von Google. Noch vor Jahresende sollen Fahrzeuge in Frankreich und in Großbritannien die Straßen abfahren und Straßenzüge und Gebäude aufnehmen, wie der bei der Nokia-Tochter Navteq zuständige Manager Frank Pauli der "Wirtschaftswoche" sagte. Nokia will für die Aufnahmen demnach hochauflösende Kameras und Laser einsetzen und so dreidimensionale Bilder der Umgebung produzieren. Die Fahrzeuge seien zudem mit 360-Grad-Videokameras und Satellitenpositionierung ausgestattet. In Deutschland will Nokia laut Pauli loslegen, sobald in der Street-View-Debatte "eine Lösung gefunden" sei.

Mit Street View können sich Internetnutzer in Fußgängerperspektive durch die Straßen von Städten bewegen und Rundum-Panoramen der Straßenzüge betrachten. Der Dienst wird von Datenschützern kritisiert, weil er nach deren Ansicht private Details über das Wohnumfeld von Menschen verrät. Street View gibt es bereits für 23 Länder. Verbraucher in Deutschland können der Veröffentlichung ihres Hauses widersprechen, es wird dann unkenntlich gemacht.

Die Internetbranche soll bis Anfang Dezember einen Kodex ausarbeiten, in dem sie den Datenschutz für Verbraucher selbst regelt. Verbraucher sollen leicht erkennen, wo und wie Dienste wie Street View oder das geplante Nokia-Angebot in die Persönlichkeitsrechte eingreifen.

Reuters
AFP/Reuters