Ungewohnt schnelle Einigung in der Metallbranche: Die Tarifparteien haben in den Verhandlungen um sichere Jobs und mehr Geld für rund 700.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie einen Abschluss erzielt. Der Abschluss hat Pilotcharakter für die gesamte Metall- und Elektroindustrie in Deutschland mit 3,4 Millionen Beschäftigten.
Für das Jahr 2010 wurde eine Einmalzahlung von 320 Euro vereinbart. Zum 1. April 2011 steigen die Entgelte um 2,7 Prozent, wie die Verhandlungsführer am Donnerstag mitteilten. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 23 Monaten. Er sieht einen Mix aus für die Arbeitgeber günstigerer Kurzarbeit, Arbeitszeitverkürzung mit Teillohnausgleich und Kündigungsschutz vor.
Ohne konkrete Lohnforderung in Gespräche gegangen
Außerdem wurde ein Beschäftigungspakt vereinbart. Demnach sollen die Beschäftigten mit dem Tarifpaket "Zukunft in Arbeit" in Lohn und Brot gehalten werden - unter anderem durch eine Verlängerung der staatlich garantierten Kurzarbeit, durch Kündigungsschutz und Verkürzung der Arbeitszeiten.
Die IG Metall war in diesem Jahr ohne konkrete Lohnforderung in die Verhandlungen gegangen. Die Gewerkschaft befürchtete Massenentlassungen und Pleiten, wenn die gesetzliche Kurzarbeit in den Unternehmen ohne Anschlusslösung auslaufe. Sie sah bundesweit 700.000 Arbeitsplätze in ihrer Branche in Gefahr.
Bei den Verhandlungen in Düsseldorf sollen sich unter anderem auch Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser und IG-Metall-Chef Berthold Huber im Hintergrund bereit gehalten haben.