Online-Markt MySpace kooperiert mit Google

Medienzar Rupert Murdoch wird ab Oktober auf jeder Seite von Myspace.com die Suchfunktion- und Werbefunktion von Google einbauen. Dieser Deal bringt Murdoch mindestens 900 Millionen Dollar.

Rupert Murdochs Medienkonzern News Corporation will künftig bei der Internet-Kontaktbörse MySpace.com mit dem Suchmaschinenbetreiber Google kooperieren. Die bis Ende 2009 laufende Zusammenarbeit soll News Corp. mindestens 900 Millionen Dollar einbringen. Dafür werde es auf MySpace die Such- und Werbefunktion von Google verwenden, teilten die beiden US-Unternehmen mit.

Die Kooperation bringe dem Murdoch-Konzern zwei Drittel seiner bisherigen Internet-Ausgaben ein, sagte dessen Chef Peter Chernin. Vor weniger als einem Jahr hatte das Unternehmen, zu dem auch die 20th-Century-Fox-Filmstudios und der Nachrichtensender Fox gehören, im Rahmen seiner Zukäufe von insgesamt 1,3 Milliarden Dollar im Internet-Geschäft rund 580 Millionen Dollar für MySpace bezahlt.

MySpace

MySpace gibt es seit zwei Jahren. Die Seite gilt als erfolgreicher Nachfolger der MP3.coms. Wie bei tribe.net und Googles Orkut kann man bei MySpace persönliche Profile anlegen und Internet-Bekanntschaften schließen. Das Besondere an MySpace: Musik. Auf der Seite stellen mehr als 350.000 Musiker und Bands ihre Musik vor, viele erlauben das Abspielen ihrer Stücke. MySpace hat jeden Monat 45 Millionen User. Bekannte Künstler werben deshalb vor der Veröffentlichung ihrer Alben auf MySpace für ihre Musik und geben Fans einen Vorgeschmack auf die neuen Platten.

Google setzt sich durch

Auf dem Portal haben mittlerweile fast 100 Millionen Menschen persönliche Profile abgelegt, um Kontakte mit anderen Internet-Nutzern zu knüpfen. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Hitwise ist MySpace im vergangenen Jahr zur Internetseite mit den meisten Zugriffen von US-Kunden aufgerückt.

Die Vereinbarung sieht vor, dass von Oktober an auf jeder Seite des MySpace-Portals die Google-Suchfunktion eingebaut wird. Damit setzten sich die Suchmaschinenbetreiber im Wettbewerb um den nach Analysteneinschätzung größten Werbeauftrag im Internet gegen Konkurrenten wie Yahoo und Microsoft durch. Beide Vertragspartner kündigten an, über eine Ausweitung ihrer Zusammenarbeit zu beraten.

Reuters
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