Nach der Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts zum S-Bahn-Chaos in Berlin hat der kanadische Zug-Hersteller Bombardier die Vorwürfe einer Mitschuld zurückgewiesen. Die gelieferten Züge seien "wirklich nach den technischen Normen" der Berliner S-Bahn gebaut worden, sagte der Sprecher des Unternehmenszweigs Transport, Marc-André Lesage, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Alle in der Branche üblichen technologischen Vorgaben seien eingehalten worden.
Das Mutterunternehmen der Berliner S-Bahn, die Deutsche Bahn, hatte am Dienstag einen Untersuchungsbericht vorgelegt, den die Berliner Rechtsanwaltskanzlei Gleiss Lutz in ihrem Auftrag erstellt hatte. Darin heißt es, ausschlaggebend für den "betrieblichen Beinahe-Zusammenbruch und die noch bestehenden Betriebsstörungen" sei ein "in wesentlichen Teilen mangelhaft konstruiertes Fahrzeug" gewesen. Allerdings habe auch die S-Bahn im Umgang mit diesem Sicherheitsproblem "erhebliche Fehler" begangen.
Nach einem Achsbruch bei einem Zug ist der Berliner S-Bahn-Verkehr wegen notwendiger Überprüfungen an zahlreichen Zügen seit Monaten stark gestört. Die Bahn rechnet damit, dass die Züge erst im kommenden Jahr wieder normal fahren werden.