Zur Rettung des von der Zahlungsunfähigkeit bedrohten deutschen Autobauers Opel ist nach Angaben des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) neben Staatshilfen auch der Abbau von mindestens 3500 Arbeitsplätzen notwendig. Das sind deutlich mehr als zehn Prozent der rund 25.000 Stellen in Deutschland. "Wir alle werden weitere Einkommenseinbußen verschmerzen müssen. Dazu kommt der Abbau von hoffentlich nicht mehr als 3500 Stellen", sagte GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster der "Bild"-Zeitung. Das sei der Beitrag, den die Belegschaft zur Rettung von Opel leisten müsse.
Erneut sprach er sich für einen Einstieg des Staates bei Opel aus. Inklusive der Jobs bei Zulieferern und Händlern stünden durch eine Insolvenz 300.000 Arbeitsplätze in Europa und bis zu 100.000 in Deutschland auf dem Spiel. Zur Rettung des Konzerns seien 3,3 Milliarden Euro Staatshilfen bis 2014 notwendig, so Forster weiter. Wenn Spanien, England und Belgien sich beteiligten, liege der deutsche Anteil zwischen zwei und drei Milliarden Euro, sagte der Manager weiter.
Die Bundesregierung äußerte sich bislang skeptisch zu den vorgelegten Plänen von GM. Nach einem Vorabbericht der "Rheinischen Post" schlossen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Unionsfraktion in der Fraktionssitzung am Dienstag nach Angaben von Teilnehmern eine direkte Bundesbeteiligung an Opel kategorisch aus.
Infrage kämen nur Garantien, Bürgschaften oder ein Darlehen unter der Voraussetzung, dass ein schlüssiges Rettungskonzept vorliege, ein zweiter Investor gefunden sei und alle rechtlichen Fragen geklärt seien. Die britische Regierung erklärte am Dienstag, sobald ihr der Restrukturierungsplan von GM Europe zugänglich gemacht werde, solle mit GM darüber diskutiert werden, wie Vauxhall am besten geholfen werden könne.
Der durch die weltweite Absatzkrise schwer angeschlagene US-Autobauer GM will Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall aus dem Gesamt-Konzern herauslösen.