Schließungswelle Post macht weitere Filialen dicht

Trotz steigender Gewinne beschleunigt die Deutsche Post die Schließung von Filialen. Betroffen seien Orte mit weniger als 2000 Einwohnern. Als Ausgleich soll ein mobiler Postservice angeboten werden.

Die Deutsche Post beschleunigt die Schließung unrentabler Filialen und will einem Zeitungsbericht zufolge schon bis Juni dieses Jahres hunderte von Postagenturen schließen. "Allein im Januar wurden insgesamt 500 Kündigungen an die Betreiber von Postagenturen verschickt", zitierte die "Berliner Zeitung" (Wochenendausgabe) den Bundesvorsitzenden des Postagenturnehmerverbandes Deutschland (PAGD), Torsten Modery. Die Kündigungsfrist betrage sechs Monate. Bis Endes des Jahres wolle dann der Bonner Konzern das anvisierte Ziel von 12.000 Filialen erreichen. Das Netz der Post schrumpfe damit um 1.000 Filialen auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum. "Betroffen sind Orte mit weniger als 2.000 Einwohnern", zitierte das Blatt Postsprecher Jürgen Blohm.

Erhalt von mindestens 12.000 Filialen

Die Post hatte bereits im September vergangenen Jahres angekündigt, bis Ende 2005 die Zahl der Standorte auf 12.000 von seinerzeit 13.000 reduzieren zu wollen. Bis Ende 2004 wollte die Post rund 600 Standorte aufgeben. Weitere 400 Filialen sollten dann 2005 wegfallen. Das Unternehmen hatte sich gegenüber dem Gesetzgeber verpflichtet, in Deutschland mindestens 12.000 Filialen zu unterhalten.

"Die Leute sind mobiler als früher und erledigen ihre Post auf dem Weg zur Arbeit oder beim Einkaufen, aber nicht mehr unbedingt in ihrem Wohnort", sagte Postsprecher Blohm der Zeitung. Einzelne Filialen in ländlichen Regionen würden immer weniger aufgesucht und seien zum Teil nicht mehr wirtschaftlich Als Ausgleich für die geschlossenen Postagenturen würde in ländlichen Gegenden ein mobiler Postservice angeboten. Die Post hatte aus Kostengründen bereits zahlreiche kleine Filialen im ländlichen Raum in Postagenturen umgewandelt, die in Lebensmittelgeschäften, Schreibwarenläden oder Reisebüros betrieben werden. Die Agenturen sind für die Post billiger als eigene herkömmliche Filialen.

Reuters
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