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Siemens im Aufwind Anleger hoffen auf höhere Prognose

Die Anleger an der Börse stellen sich auf eine Anhebung der Prognose beim Münchener Siemens-Konzern ein. Entsprechende Spekulationen trieben die Aktien des Technologiekonzerns zu Wochenbeginn nach oben. Die Titel zählten am Montagvormittag mit einem Plus von rund drei Prozent auf 74,97 Euro zu den größten Gewinnern im deutschen Leitindex Dax.

Die Anleger an der Börse stellen sich auf eine Anhebung der Prognose beim Münchener Siemens-Konzern ein. Entsprechende Spekulationen trieben die Aktien des Technologiekonzerns zu Wochenbeginn nach oben. Die Titel zählten am Montagvormittag mit einem Plus von rund drei Prozent auf 74,97 Euro zu den größten Gewinnern im deutschen Leitindex Dax. "Für weitere Kursgewinne wäre eine Anhebung wünschenswert, denn die Aktie ist bereits recht teuer", sagte ein Börsianer.

Auslöser der Spekulationen waren Medienberichte, wonach Siemens im Geschäftsjahr 2009/10 (Ende September) einen operativen Gewinn von mehr als 7,5 Milliarden Euro erwirtschaften wird. Die offizielle Prognose für die Kennzahl lautete bisher sechs bis 6,5 Milliarden Euro. Siemens wollte sich dazu am Montag nicht äußern. Am Donnerstag will der Konzern mit den Zahlen für das zweite Quartal verkünden, ob es seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben schraubt.

Eine Anhebung gilt unter Branchenexperten längst als ausgemacht. Unter Analysten ist eine Zielmarke von 7,5 Milliarden Euro Ergebnis aus den drei Kernsektoren Energie-, Industrie- und Medizintechnik daher keine Überraschung. "Ich halte das für sehr realistisch", sagte Bernd Laux von Cheuvreux. Er selbst rechne gar mit gut 7,7 Milliarden Euro.

Rein rechnerisch dürfte Siemens kaum Mühe haben, operativ mehr als 7,5 Milliarden Euro zu erreichen. Im ersten Geschäftsquartal erzielte das Unternehmen bereits knapp 2,3 Milliarden Euro, für das zweite Quartal hatte Finanzchef Joe Kaeser etwa zwei Milliarden Euro veranschlagt. "Da müsste im zweiten Halbjahr schon noch ein schwerer Einbruch kommen, um nur auf 6,5 Milliarden Euro zu kommen", erfuhr Reuters von einer Person aus dem Konzernumfeld.

Siemens war von der Wirtschaftskrise in weiten Teilen nicht so schwer getroffen worden wie zunächst befürchtet. Das phasenweise gebeutelte kurzzyklische Geschäft im Industrie-Sektor, wie etwa die Lichttechniktochter Osram, fasste früher wieder Tritt als erwartet. Zwar läuft das Geschäft mit Energie- und Infrastrukturtechnik Kaeser zufolge derzeit zäh, der hohe Auftragsbestand bewahre sein Haus aber vor schweren Einbrüchen. Kaeser hatte bereits Ende März angekündigt, dass der Auftragseingang und Umsatz moderat auf jeweils unter 18 Milliarden Euro sinken werden. Der zurückhaltende Ausblick des Schweizer Konkurrenten ABB für das Geschäft mit Energietechnik hatte zuletzt Zweifel an einer Anhebung der Siemens-Prognose geweckt. Allerdings hat Erzrivale General Electric nach einem Gewinnplus im vergangenen Quartal für 2010 Hoffnung geschöpft und die niederländische Philips zuletzt vom wieder anziehenden Geschäft mit Lichtspendern profitiert.

Reuters Reuters

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