SPORTARTIKEL Hoeneß braucht Bares

FC Bayern-Manager Hoeneß wird die adidas-Beteiligung schnell zu Geld machen, denn beim anstehenden Stadion-Neubau braucht der Fußballclub dringend Bargeld.

Der Sportartikel-Hersteller adidas ist bereit, den Preis für den Einstieg beim FC Bayern München auf Wunsch des Vereins auch in bar zu begleichen. »Wenn der FC Bayern es so möchte, können wir auch gern in bar bezahlen«, sagte eine adidas- Sprecherin am Freitag in Herzogenaurach. Ursprünglich war vereinbart worden, dass adidas knapp 77 Millionen Euro (150 Mio DM) für 10 Prozent an der neuen FC Bayern München AG in eigenen Aktien bezahlt. Bayern-Manager Uli Hoeneß will aber möglichst schnell an das Geld kommen, um den Neubau des Stadions zu finanzieren. »Wir brauchen ja das Geld«, sagte er am Donnerstagabend auf der Jahreshauptversammlung in München.

Zeitplan noch strittig

Offenbar könnte auch noch einmal der Kaufpreis neu diskutiert werden. Ein externer Gutachter soll laut adidas den Wert noch einmal bewerten. Hoeneß erweckte dagegen den Eindruck, dass die Summe feststeht. »Das ist ein Wahnsinnspreis«, sagte er. Das Geld soll voll in den Stadionneubau fließen. Die genauen Zahlungsmodalitäten werden nach Angaben des deutschen Rekordmeisters in den kommenden Wochen festgelegt. Die Sprecherin der adidas-Salomon AG (Herzogenaurach) wollte den von Hoeneß genannten Zeitplan nicht bestätigen. »Wir bleiben dabei. Wir werden uns eine Entscheidung über die Art der Bezahlung bis Mitte des Jahres offen halten«, sagte sie. Eine Barzahlung ist aber möglich.

Aktien würden verkauft

Wenn adidas - wie ursprünglich vereinbart - mit eigenen Aktien bezahlt, wird man die Anteile sofort nach der eigentlich vereinbarten sechsmonatigen Haltefrist verkaufen oder schon vorher an Banken weiterreichen. Die geplante Kapitalerhöhung für den Einstieg bei den Bayern hatte den adidas-Aktienkurs kurzfristig stark belastet. Am Freitag sank er leicht auf zeitweise 77,65 Euro.