Tarifverhandlungen IG Metall droht VW mit Warnstreiks

Volkswagen-Personalvorstand Peter Hartz stehen schwere Zeiten bevor: Heute beginnen die Tarif-Verhandlungen bei VW - und die IG Metall hat bereits Kampfbereitschaft signalisiert.

Vor dem Beginn der Tarifverhandlungen beim Autokonzern VW für die rund 103.000 VW-Beschäftigten in den sechs westdeutschen Werken hat die IG Metall dem Unternehmen mit Protestaktionen und Warnstreiks gedroht. Die IG Metall verhandele aus einer Position der Stärke und werde ihren Forderungen "mit allem Engagement Nachdruck verleihen", sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine der Zeitung "Die Welt". Die vom Konzern geforderte Nullrunde werde die Gewerkschaft nicht mitmachen.

Meine sagte, er erwarte "schwierige Verhandlungen und heiße Auseinandersetzungen". Entgegen den Angaben des Unternehmens seien die Lohnkosten nicht zu hoch, vielmehr müssten Prozessabläufe optimiert werden. Der IG-Metall-Funktionär rief den VW-Vorstand auf, "Besonnenheit, Augenmaß und Realitätssinn zu bewahren".

Die IG Metall verlangt für die rund 103.000 VW-Beschäftigten vier Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine zehnjährige Arbeitsplatzgarantie. Der Konzern verlangt zwei Nullrunden sowie weitere Einschnitte wie etwa geringere Zuschläge für Überstunden. Insgesamt sollen die Arbeitskosten bis 2011 um 30 Prozent gesenkt werden, dadurch aber alle knapp 177.000 Arbeitsplätze der gesamten VW-Gruppe einschließlich Audi und anderer Töchter gesichert werden.

Der Chef der Wirtschaftsweisen, Professor Wolfgang Wiegard, bezeichnete die Lohnforderung der IG Metall als "völlig überzogen". "Lohnmäßigung kombiniert mit einer Arbeitsplatzgarantie für zum Beispiel zwei Jahre lautet das Gebot der Stunde", sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrates der Bundesregierung zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung der "Bild"-Zeitung.

AP
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