Agrarprodukt

Artikel zu: Agrarprodukt

Weizenernte im Juli 2024 in der Ukraine

EU und Ukraine einigen sich auf Handelsabkommen für Agrarprodukte

Die Europäische Union und die Ukraine haben sich auf ein Handelsabkommen für Agrarprodukte geeinigt. Es legt neue Obergrenzen für die zollfreie Einfuhr von Produkten wie Weizen, Geflügel, Mais und Honig fest, wie EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Montag in Brüssel mitteilte. Das Abkommen soll eine Übergangsvereinbarung ablösen, die seit Anfang Juni in Kraft ist. Details der Vereinbarung müssen noch ausgearbeitet werden.
Ukrainischer Präsident Selenskyj

Selenskyj kritisiert US-Zusagen zu russischen Agrarprodukten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ankündigung der US-Regierung kritisiert, sich für die Aufhebung von Handelsbeschränkungen für russische Agrarprodukte einzusetzen. "Wir glauben, dass das eine Schwächung der Position und eine Schwächung der Sanktionen ist", sagte Selenskyj am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Die Ukraine kenne aber noch nicht die "Details".
Supermarkt in China

Chinesische Zölle auf kanadische Agrarprodukte treten in Kraft

Die von Peking in Reaktion auf Auto-Zölle verhängten Aufschläge auf kanadische Agrarprodukte sind am Donnerstag in Kraft getreten. Für die kanadische Landwirtschaft besonders bedeutende Öl-Saat-Produkte wie Rapsöl und Erbsen unterliegen bei Lieferung nach China nun einem Aufschlag von 100 Prozent. Zudem werden Schweinefleisch, Fisch und Meeresfrüchte zusätzlich mit 25 Prozent verzollt.
Trump am Montag im Weißen Haus

Trump kündigt Zölle auch auf Agrarprodukte ab April an

US-Präsident Donald Trump weitet seine aggressive Zollpolitik nochmals aus und will nun auch Importaufschläge auf landwirtschaftliche Produkte erheben. Diese Zölle sollen am 2. April in Kraft treten, wie Trump am Montag in seinem Onlinedienst Truth Social ankündigte. Bereits an diesem Dienstag sollten pauschale US-Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie weitere Zollaufschläge auf chinesische Einfuhren in Kraft treten. 
Video: "Tank-Teller-Debatte" setzt Biogas-Betreiber unter Druck

Video "Tank-Teller-Debatte" setzt Biogas-Betreiber unter Druck

STORY: Was hat Schweinegülle mit dem Planschvergnügen in einem wohltemperierten Freibad oder dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu tun? In der niedersächsischen Gemeinde Hankensbüttel so einiges - und das liegt an der Biogasanlage von Wilhelm Heerdes. In riesigen Gärtanks produziert er aus Biomasse wie Gülle und Silage Energie. Ein Teil davon wird vor Ort in Strom und Wärme umgewandelt. Den Rest bereitet Heerdes unter Abspaltung von CO2 zu sogenanntem Biomethan auf – ein Brennstoff mit den gleichen Qualitäten wie Erdgas, der direkt ins Netz der Stadtwerke Wolfsburg eingespeist wird. Nur rund 250 der über 9.000 Biogasanlagen in Deutschland können so etwas bisher. Die EU-Kommission will die Produktion von Biomethan bis 2030 von derzeit drei Milliarden auf 35 Milliarden Kubikmeter steigern, auch um sich von russischem Erdgas unabhängig zu machen. Wie diese Menge erreicht werden kann, ist allerdings umstritten. In Deutschland verwenden die meisten Biogasanlagen statt Gülle und Mist lieber extra angebaute Nutzpflanzen wie Mais. Die stark gestiegenen Nahrungs- und Futtermittelpreise infolge des Ukraine-Krieges haben die seit Jahren geführte Debatte, ob Agrarprodukte in den "Tank oder auf den Teller" kommen sollen, nun erneut verschärft. Der Biogasproduzent Heerdes sieht einen kritischen Punkt erreicht: "Kann man überhaupt noch investieren in diese Branche? Wenn die Politik uns morgen schon sagt, nachwachsende Rohstoffe stehen nicht mehr zur Verfügung und ihr müsst euch eine Alternative suchen, haben wir die nicht sofort in dem Maße. Wir brauchen, wenn überhaupt, einen gleitenden Übergang." Die Bakterien in seinen Gärtanks könnten auch Wildpflanzen, Maisstroh oder Bioabfall futtern. Der Energieoutput pro Tonne Biomasse wäre dann aber deutlich geringer, sagt Heerdes, zudem brauche er für jede Änderung der Stoffmenge eine neue Genehmigung: "Wenn die Politik mehr Mist und Gülle oder Reststoffe in die Biogasanlage haben möchte, damit wir wegkommen von der Anbaubiomasse, dann brauchen wir auch die Möglichkeiten dafür. Der Weg ist dafür nicht gut bereitet." Eine Entbürokratisierung könnte der Branche tatsächlich helfen, schätzt auch die Biomasse-Forscherin Karin Arnold vom Wuppertal Institut. Ob sich die Produktion in Deutschland aber so ankurbeln lässt, dass russisches Erdgas komplett ersetzt werden kann, bezweifelt sie: "Ich sehe die Rolle von Biogas im Energiesystem aber auch anders. Tatsächlich nicht über den Mengenhebel, sondern der Hebel, die Bedeutung, kann kommen über Flexibilisierungsoptionen für den Stromsektor, dass man eben Biogas da einsetzt in der Verstromung, wo eben die anderen fluktuierenden erneuerbaren Energieträger gerade nicht produzieren können." Der Bürgermeister von Hankensbüttel, Henning Evers würde nur ungern auf Biogas verzichten. Er lobt vor allem die stabile Versorgung über das Nahwärmenetz. 800.000 Kilowattstunden nimmt seine Samtgemeinde jedes Jahr allein für das Waldbad ab. "Und wenn ich jetzt mal mir die Gaspreise anschaue, auch die Gaspreisentwicklung, dann wäre natürlich die Beheizung eines solchen Bades schon dann auch eine echte Mammutaufgabe. Davon abgesehen, dass so ein Badbetrieb natürlich immer defizitär ist." Auf dem Weg zur Energieautarkie und der Erreichung der Klimaziele, sieht Evers seine Gemeinde aber gut aufgestellt. Die vor Ort erzeugte Energie aus Wind, Sonne und Biomasse reicht ihm zufolge aus, um Hankensbüttel dreimal zu versorgen.