Ellbogen

"Gib schön die Hand" – das war der ungeliebte Spruch der Erwachsenen, und man hasste es als Kind: Mancher drückte zu fest, andere fühlten sich eklig an. Jetzt ist der Händedruck offiziell ausgesetzt. Das Coronavirus hat die Etikette gründlich geändert.

Manche Dinge funktionieren nur im Film. Ein Kampfkünstler will zwei gestapelte Eisblöcke zerschlagen - mit seinem Arm. Hochkonzentriert bereitet sich der Mann auf die Aktion. Doch der Eisblock gewinnt. Beim Aufprall bricht sich der Kämpfer den Ellbogen. Immerhin: Der Mann nimmt den Unfall mit Fassung. Das mentale Training war also nicht ganz umsonst.

Ein Titelbild und ein abgeschnittener Arm sorgen für viel Aufregung im Netz.
 
Das "Time"-Magazin zeichnet die "Person des Jahres 2017" aus und würdigt all diejenigen, die ihre Stimme gegen sexuelle Übergriffe erhoben haben.
 
Auf dem Titelbild des US-Magazins sind Frauen zu sehen, die ihr Schweigen gebrochen haben – und ein abgeschnittener Ellbogen.
 
Auf Twitter wird vermutet, eine Person sei unfair vom Magazin redigiert worden.
 
"Ein Toast auf die herausgeschnittene Person auf dem Time-Cover."
 
"Wessen Ellbogen ist das? Scheint unfair."
 
Das Magazin selbst löst das Rätsel: 
 
"Es gehört einer anonymen jungen Krankenhausmitarbeiterin aus Texas – ein Opfer sexueller Belästigung. Sie befürchtet, wenn sie ihre Identität preisgäbe, könne es negative Auswirkungen auf ihre Familie haben."
 
Es geht also um Solidarität: Der Ellbogen steht für all diejenigen, die noch nicht ihr Schweigen gebrochen haben.
 
User auf Twitter loben das Magazin deswegen.
 
"Der wichtigste Teil des Titelbildes ist der Ellbogen."
 
"Es gefällt mir, dass wir nur den Ellbogen der Frau auf der rechten Seite sehen."
 
"Mein Lieblingsteil des Titelbildes ist der unerkennbare Ellbogen in der unteren Ecke. Sie ist jeder. Das ist unser Arm. Wir sind alle auf dem Titelbild."

Die nächste schlimme Verletzung bei Olympia: Als dem armenischen Gewichtheber Andranik Karapetjan die Hantel zu weit nach hinten rutscht, bricht er sich den Arm. Ein fürchterlicher Anblick.

Tja, da staunt man: Unser Doktor Eckart von Hirschhausen kennt sich nicht nur mit Magengrimmen und Gelenkschmerzen aus. Er zeigt sich auch als Experte für erogene Zonen - etwa den Ellbogen.