Die Türkei als beliebtes Urlaubsziel - das scheint nicht mehr ganz zutreffend zu sein. Der Umsatz in der Tourismusbranche ist im vergangenen Jahr zumindest deutlich zurückgegangen. Der Putschversuch und zahlreiche Terroranschläge hielt viele Besucher fern.
Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Einnahmen 2016 um fast 30 Prozent. Damit konnten mit dem Tourismus in der Türkei nur rund 22,1 Milliarden US-Dollar (20,65 Mrd Euro) verdient werden, wie das Statistikamt Türkstat am Dienstag mitteilte.
Weniger Deutsche erholen sich in der Türkei
Nach vorläufigen Zahlen des türkischen Tourismusministeriums reisten zwischen Januar und November 2016 knapp 24,1 Millionen Ausländer in die Türkei. Das waren rund 31 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die ausländischen Urlauber sorgten für rund 73 Prozent der Einnahmen, der Rest kam von türkischen Staatsbürgern, die im Ausland leben. Der Inlandstourismus wird separat ausgewertet.
Aus Deutschland kamen in den ersten elf Monaten des Jahres etwa 3,76 Millionen Besucher - so viele wie aus keinem anderen Land. Es waren allerdings zugleich fast 1,7 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum.
Im Juli 2016 war ein Putschversuch in der Türkei gescheitert. Zudem erschütterten mehrere Terroranschläge das Land, unter anderem ein Selbstmordanschlag auf deutsche Touristen in Istanbul im Januar 2016 sowie ein Angriff auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen im Juni. Zuletzt tötete ein Angreifer 39 Menschen in einem Club in Istanbul in der Silvesternacht.