VERSICHERUNG Allianz: Bald wieder Versicherungen gegen Hochwasser

Deutschlands größter Versicherer Allianz wird nach der Flutkatastrophe in Kürze wieder Versicherungen gegen Hochwasser in den betroffenen Regionen anbieten.

In Bayern wird die Sperre bereits in der kommenden Woche aufgehoben, sagte Allianz-Sprecher Klaus Schmidtke in München. In Sachsen soll die Sperre in den nächsten zwei bis drei Wochen beendet werden.

Derzeit Versicherung nicht möglich

Die »Bild am Sonntag« hatte berichtet, nach dem Hochwasser könnten sich Bürger zur Zeit nicht mehr gegen Hochwasser versichern. Es würden keine Verträge mehr gegen so genannte Elementarschäden (Hochwasser, Lawinen, Erdbeben) abgeschlossen. Schmidtke sagte dazu, nach dem Ablaufen des Wassers sei in kurzer Zeit auch der Versicherungsschutz wieder erhältlich. Lediglich in der akuten Situation sei der Abschluss neuer Verträge ausgesetzt worden. »Wenn das Hochwasser schon vor der Tür steht, ist kein Versicherungsschutz mehr möglich.«

Keine Preiserhöhungen geplant

Im Zusammenhang mit dem aktuellen Hochwasser seien bei der Allianz keine Preiserhöhungen geplant, sagte Schmidtke. Der Gesamtschaden sei zwar nicht absehbar. Gedanken müsse man sich aber erst machen, wenn sich ähnliche Ereignisse künftig ständig wiederholen sollten.

Trotzdem: Prinzipiell nie in Hochwasserregionen

In einigen wenigen Regionen mit einem besonders hohen Hochwasserrisiko schließt die Allianz allerdings generell keine entsprechenden Versicherungen ab. Dies gilt den Angaben zufolge beispielsweise für Uferregionen in Passau und der Kölner Altstadt. Die Höhe der Kosten für eine Versicherung in den übrigen Regionen hänge davon ab, wie groß das Hochwasserrisiko dort eingeschätzt werde. Die Einteilung werde vierteljährlich neu vorgenommen. In der niedrigsten Gefahrenzone eins kostet der Schutz gegen Elementarschäden wie Hochwasser nach Worten des Allianz-Sprechers für ein Haus mit 140 Quadratmetern Fläche rund 44 Euro im Jahr, bei der höchsten Gefahrenstufe drei wären es 220 Euro. Die Stufe drei gilt nach Schmidtkes Worten in Regionen, in denen binnen zehn Jahren mit einem Hochwasser sicher zu rechnen ist.