Silvester "Der Umwelt und den Tieren zuliebe": Viele Baumärkte verkaufen auch in diesem Jahr kein Feuerwerk

Feuerwerk
Feuerwerk zu Silvester gibt es bei vielen großen Baumarktketten nicht mehr
© U. J. Alexander / Imago Images
An Silvester darf wieder geböllert werden, doch in vielen Baumärkten sucht man Feuerwerk vergeblich. Die Unternehmen haben den Verkauf eingestellt.

In den vergangenen beiden Jahren war der Verkauf von Feuerwerk und Böllern vor Silvester pandemiebedingt verboten. Diese Einschränkung gilt in diesem Jahr nicht mehr, dennoch sucht man in einigen Geschäften die Artikel vergeblich. Insbesondere viele große Baumärkte verzichten auch diesmal zum Jahreswechsel auf den Verkauf.

Die Baumarktkette Hornbach hat laut eigenen Angaben bereits 2019 beschlossen, ab 2020 kein Feuerwerk mehr zu verkaufen – "aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes", wie es auf der Website heißt. Gegenüber Kritikern auf Twitter verteidigte das Unternehmen die Entscheidung und schrieb unter anderem: "Wir gehen davon aus, dass 2023 auch ohne Feuerwerk beginnen wird."

Baumärkte verbannen Feuerwerk aus dem Angebot

Auch Obi bietet in diesem Jahr in den zentral geführten Märkten keine Raketen und Böller an. Zwar werden Feuerwerksartikel noch im Online-Shop angezeigt, können dort aber nicht mehr bestellt werden. Obi gibt ebenfalls an, die Entscheidung "der Umwelt und den Tieren zuliebe" getroffen zu haben. Laut einer Peta-Umfrage vom vergangenen Jahr haben außerdem auch die Ketten Bauhaus, Toom und Globus den Feuerwerksverkauf abgeschafft.

Andere Ketten und Discounter bieten weiterhin Feuerwerk an. Dennoch ist bei Böllerfans die Kritik an dem Verkaufsstopp groß, einige werfen den Unternehmen Bevormundung vor. Richard Eickel, Chef des Bremerhavener Feuerwerkshändlers Comet, kritisiert die Baumärkte als "scheinheilig". Dem "Weser-Kurier" sagte er: "Baumärkte waren im Feuerwerksverkauf auch vor Corona nicht sonderlich stark." 

Die Begründung, Tiere und Umwelt schützen zu wollen, hält er deshalb für einen Vorwand. Supermärkte und Discounter seien die wichtigeren Vertriebswege für Feuerwerk. "Ich stelle mich gerne der Diskussion über die Umwelt. Aber man sollte nicht etwas verbieten, was eine lange Tradition hat und den Menschen Freude bereitet", so Eickel.

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epp