VW Brasilien Geld statt Jobs

Die Mitarbeiter von VW do Brasil haben ihren wochenlangen Streik beendet und das Abfindungsprogramm angenommen. In Brasilien will Volkswagen ungefähr ein Drittel der Belegschaft abbauen.

Der Streit um massiven Personalabbau bei Volkswagen in Brasilien ist beendet. Die Arbeiter des größten VW-Werks in dem Land nahmen jetzt ein zuvor zwischen Gewerkschaft und Unternehmensleitung ausgehandeltes Abfindungsprogramm an, durch das binnen zwei Jahren 3600 der insgesamt 12.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Die Vorschläge seien von der Belegschaft auf einer Betriebsversammlung akzeptiert worden.

Laut Abfindungsplan erhalten Beschäftigte 1,4 Monatsgehälter pro Jahr gezahlt, wenn sie bis Mitte November bei VW do Brasil ausscheiden. Am 21. November läuft eine noch vom früheren VW-Personalvorstand Peter Hartz ausgehandelte Job-Garantie aus. Bis dahin sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. In dem ersten Schritt will VW 1300 Stellen abbauen. Auch 500 weitere Arbeitsplätze, deren Abbau schon vor geraumer Zeit von VW beschlossen wurde, sollen nun wegfallen. Ab November sinken die Abfindungen stufenweise auf 0,3 Monatsgehälter pro Jahr Betriebszugehörigkeit.

6000 Stellen sollen gestrichen werden

Im Streit um den geplanten Kapazitätsabbau in Brasilien hatte VW anfangs mit der Schließung eines Werks gedroht. Daraufhin legte Ende August die Belegschaft von Anchieta in Sao Bernardo do Campo aus Protest die Arbeit nieder. Als VW die zuvor ausgesprochenen 1800 Kündigungen zurücknahm, setzte die Gewerkschaft Anfang vergangene Woche den Streik aus. Danach wurden die zuvor unterbrochenen Verhandlungen über den Sanierungsplan wieder aufgenommen.

Im Zuge der Restrukturierung sollen in Brasilien 6000 der über 21.000 Stellen in mehreren Werken wegfallen. VW begründet das Sanierungspaket mit dem Wechselkurs des brasilianischen Real zum Euro und zum Dollar, der die Exporte aus Brasilien verteuert. Die Kursentwicklung des Real sorgte zuletzt dafür, dass die Gewinnmargen des Kleinwagens Fox beim Export nach Europa aufgezehrt wurden. Neben dem Fox baut VW in Anchieta auch die Kleinwagen Gol und Polo überwiegend für den regionalen Markt. 42 Prozent der Gesamtproduktion werden exportiert.

Reuters
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