Es ist eine dieser alltäglichen Handlungen, an die man sich Minuten später nicht mehr erinnert: Jeden Tag bedienen wir alle mehrfach die Spülung einer Toilette. In den USA dürfte das eine ganze Menge Menschen wohl nie wieder mit dieser entspannten Unachtsamkeit tun: Ihnen ist dabei die Toilette um die Ohren geflogen, teilweise wortwörtlich. Der Hersteller muss wegen der Explosionsgefahr nun 1,4 Millionen der Spülungen zurückziehen.
Das hat die US-Verbraucherschutz-Behörde USCPSC entschieden. Ihren Angaben zufolge sind mittlerweile fast 1500 Modelle des "Flushmate II 501-B" explodiert, 23 Menschen wurden dabei verletzt. Einer so schwer, dass er am Fuß operiert werden musste. Insgesamt sollen etwa 710.000 Dollar an Schaden entstanden sein.

Spülen mit Hochdruck
Beim Flushmate II 501-B handelt es sich nicht um eine herkömmliche Wasserspülung, wie man sie in den meisten Haushalten findet. Während bei Kastenspülungen das Wasser einfach mit dem Druck ausgegeben wird, der durch das Wasser im Spülkasten selbst entsteht, wird beim Flushmate das Wasser mit Hochdruck durch die Toilette gejagt. So soll die Spülung bei weniger Wasserverbrauch besser reinigen. In Deutschland scheinen solche Systeme nicht angeboten zu werden.
Bei den schadhaften Modellen besteht nach der Behörde die Gefahr, dass Nähte des Plastik-Tanks reißen und wegen des inneren Drucks dann mit großer Wucht geradezu explodieren. In einigen Fällen soll der Druck so groß gewesen sein, dass die Keramik-Tanks der Spüle zerbarsten und der Deckel und andere Teile durch die Luft flogen. Dadurch kam es auch zu den Verletzungen. Das Nachfolge-Modell wurde in den letzten Jahren gleich mehrfach zurückgerufen.
Besitzern der Geräte wird empfohlen, sie sofort vom Anschluss zu trennen und sie nicht weiter zu benutzen. Sie werden vom Hersteller gegen ein überarbeitetes Modell ausgetauscht.
