Im Streit um einen Tarifvertrag für die Beschäftigten des Internet-Versandhändlers Amazon hat am Montagmorgen ein ganztägiger Warnstreik begonnen. Die ersten 200 Mitarbeiter der Frühschichten legten von 6.30 Uhr an die Arbeit nieder und versammelten sich vor dem Werkstor des Leipziger Versandzentrums, wie Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago am Montag mitteilte. Die Amazon-Geschäftsführung erwartet am Nachmittag mehrere Kommunalpolitiker am sächsischen Standort.
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten des Internethändlers einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das Unternehmen lehnt dies ab und orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche. "Wir werden erst Ruhe geben, wenn wir einen Tarifvertrag haben", sagte Lauenroth-Mago am Montag.
Vor zwei Wochen war Amazon erstmals in Deutschland bestreikt worden. Bei den ganztägigen Warnstreiks in Leipzig und Bad Hersfeld hatten sich laut Verdi 1100 Mitarbeiter beteiligt. Der Arbeitgeber sprach hingegen von knapp 750 Warnstreikenden. Das US-Unternehmen ist der weltgrößte Online-Versandhändler. Es hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9000 Mitarbeiter.