Der Wohnungsbestand von derzeit 4.700 Dienstwohnungen und 34 freistehenden Häusern sei eindeutig zu hoch, sagte Bundesbank-Präsident Axel Weber am Montag der "Bild-Zeitung". Die Zentralbank kündigte an, Ende dieser oder Anfang nächster Woche auf einer Pressekonferenz weitere Details bekannt zu geben. Die internen Beschlüsse zur Nutzung von Häusern und Villen würden derzeit aufgearbeitet, hieß es.
Kein Hinweis für Fehlverhalten
Die Zentralbank wies Vorwürfe, den Vorständen finanzielle Vorteile gewährt zu haben, erneut zurück. "Bisher liegen keine Erkenntnisse vor, dass es zu einem Fehlverhalten gekommen ist", sagte eine Bundesbank-Sprecherin. Die Bundesbank hat nach eigenen Angaben über Jahrzehnte hinweg für die Bundesbank-Spitzenmanager Häuser und Villen gebaut und gekauft. Die Miete habe sich in der Regel nach dem ortsüblichen Mietspiegel gerichtet. Nach ihrem Ausscheiden durften die Vorstandsmitglieder in den Häusern wohnen bleiben.
Bereits im Februar habe der Bundesbank-Vorstand im Rahmen der Strukturreform beschlossen, den Wohnungsbestand schrittweise zu reduzieren, hieß es. Frei werdende und nicht mehr benötigte Wohnungen sollten veräußert werden. Dabei müssen nach Ansicht Webers aber die Bestimmungen des Mieterschutzes berücksichtigt und die Lage auf dem Wohnungsmarkt beobachtet werden. "Die Öffentlichkeit hätte sicherlich kein Verständnis, wenn wir unsere Immobilien verschleudern würden", sagte der Bundesbank-Präsident der "Bild-Zeitung".
Immobilen "nicht verschleudern"
Der Bundesrechnungshof prüft derzeit routinemäßig, ob die Bundesbank ihre Immobilien wirtschaftlich verwaltet hat. Die Bundesbank war erst im April in die Schlagzeilen geraten, weil ihr Präsident Ernst Welteke sich einen Aufenthalt in einem Luxushotel von der Dresdner Bank hatte zahlen lassen. Welteke war daraufhin von seinem Amt zurückgetreten. Der neue Ethikbeauftragte Theodor Baums hatte danach das Verhalten der anderen Vorstandsmitglieder geprüft und keine Anzeichen für Verfehlungen entdeckt. (dpa)