Bei der Vorsorge für eine Berufsunfähigkeit haben Beschäftigte vieler Branchen nach Angaben der Stiftung Warentest schlechte Karten bei deutschen Versicherern. Neben Bauarbeitern und Feuerwehrleuten müssen auch Lehrer oder Musiker mit hohen Beiträgen oder einer Ablehnung des Schutzes rechnen. In einer Untersuchung der Zeitschrift «FINANZtest» (Augustausgabe) erhielten 17 von 95 Angeboten die Note «Sehr gut». Wichtiger als günstige Beiträge sind aber die Versicherungsbedingungen.
Risikoträchtige Berufe haben's schwer
Wer nicht kerngesund ist oder den «falschen» Beruf hat, findet oft schwer eine Versicherung, urteilten die Experten. Manche Versicherer führen Listen mit Erkrankungen wie Bluthochdruck, Heuschnupfen oder Epilepsie. Häufig ist nur dann ein Vertrag zu bekommen, wenn gleichzeitig eine Rente wegen dieser Erkrankungen ausgeschlossen wird. Schwierig ist die Vorsorge für Berufe, die als risikoträchtig gelten. Für Lehrer bieten über 20 der 95 Tarife einen Schutz, der teils weit vor dem 60. Geburtstag endet. Die Versicherungen sind nicht verpflichtet, jeden anzunehmen.
Aufs Kleingedruckte achten
Auch unklare Formulare können Probleme machen. Die Versicherung muss im Ernstfall wirklich Schutz bieten, hieß es. Deswegen darf es im Versicherungsvertrag keine Klausel geben, die den Kunden auf einen anderen Beruf verweist, der aber gar nicht seiner Ausbildung entspricht. Lehnt er dies ab, könnte die Rente verweigert werden. Groß sind oft die Preisunterschiede: So kostet eine monatliche Rente von 1.000 Euro für eine 30 Jahre alte kaufmännische Angestellte beim Testsieger Volksfürsorge 881 Euro im Jahr. Beim ebenfalls mit «Sehr gut» bewerteten Angebot von Axa sind aber nur 617 Euro fällig.
Untersucht wurden 95 Angebote von 68 Versicherungen. Dabei ging es um eine Berufsunfähigkeitsversicherung gekoppelt an eine Risikolebensversicherung. 47 Tarife erhielten die Note «Gut», 24 waren «befriedigend» und sieben «ausreichend».