Zamperonis Lächeln Die Mona Lisa der "Tagesthemen"

Ein Lächeln und seine Folgen: Weil der deutsch-italienische "Tagesthemen"-Sprecher Ingo Zamperoni in der Pause des EM-Spiels geheimnisvoll lächelte, beschweren sich nun massenhaft Fußballfans bei der ARD. Warum eigentlich?

Was erlauben Zamperoni? Mit einem Lächeln hat "Tagesthemen"-Sprecher Ingo Antonio Zamperoni in der Halbzeit-Pause des EM-Halbfinales Deutschland - Italien zahlreiche deutsche Fußballfans auf die Palme gebracht. "Wäschekörbeweise" seien laut Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell, wüste Mails und Anrufe nach der deutschen 1:2-Pleite eingegangen. Die Volksseele habe ob das Lächelns und eines offenbar falsch verstandenen Schlusswortes gekocht.

Der deutsch-italienische Moderator hatte die TV-Zuschauer mit einem Zitat des italienischen Dichters Dante und dem auf Italienisch und Deutsch gesagten Satz: "Möge der Bessere gewinnen" in die zweite Halbzeit geschickt. (Das Video gibt es hier in der ARD-Mediathek zu sehen.) Zu dem Zeitpunkt führte Italien mit 2:0. Obwohl Zamperoni seine "innerliche Zerrissenheit" eingestand, empfanden dies viele Fans als Unverschämtheit.

Gniffke nahm den Moderator in Schutz. "Ich bin der festen Überzeugung, dass es vollkommen korrekt war, dass Zamperoni in dieser Situation einen solchen Satz sagt", sagte er im "Tagesschau"-Blog. Kritisch merkte Gniffke an: "Wir lernen, dass Einwandererkinder zwar für Deutschlands Nationalmannschaft kicken dürfen, aber wenn Zamperoni in den 'Tagesthemen' Dante zitiert, ist die nationale Ehre im Eimer."

Auch die stern.de-User sind sich einig: Das Lächeln Zamperonis war charmant - nicht unangebracht. Der überwiegenden Mehrheit bei einer Umfrage auf Facebook gefiel die fröhliche Verabschiedung Zamperonis.

DPA
kmi/DPA

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