was-macht-eigentlich Barbara Eden

Die US-Schauspielerin wurde Mitte der 60er Jahre als 'Bezaubernde Jeannie' zur Fernsehikone und erfüllte den Traum vieler Frauen: Die Blondine in rosa Pumphosen konnte Männer auf Däumlingsgröße schrumpfen

Die US-Schauspielerin wurde Mitte der 60er Jahre als 'Bezaubernde Jeannie' zur Fernsehikone und erfüllte den Traum vieler Frauen: Die Blondine in rosa Pumphosen konnte Männer auf Däumlingsgröße schrumpfen STERN: Wissen Sie eigentlich, dass die Deutschen Sie damals als 'Bezaubernde Jeannie' ganz schön gewagt fanden?

EDEN: Tatsächlich? Ich durfte doch nicht einmal meinen Bauchnabel zeigen.

STERN: Sie traten aber bauchfrei auf.

EDEN: Das schon - aber Nabel war verboten. Ich weiß auch nicht, warum. Die anderen Mädchen in der Serie durften, ich nicht. Wahrscheinlich, weil ich doch einen sehr anständigen Flaschengeist gespielt habe.

STERN: Nervt es, wenn Sie auch heute noch immer mit der Flasche in Verbindung gebracht werden?

EDEN: Nein, in Wahrheit träumen doch alle Schauspieler von einer Rolle, die sie 'unsterblich' macht - jedenfalls nach Fernsehmaßstäben. Es hat seit damals noch nie eine Zeit gegeben, in der die Serie nicht irgendwo auf der Welt ausgestrahlt wurde. Und ich mochte Jeannie wirklich gern, sie sagte immer 'Jawohl, Meister' und setzte dann doch ihren eigenen Kopf durch. Nur wirklich hirnlose Leute würden mich für diese Rolle kritisieren.

STERN: Was hat Ihnen besonders gefallen - dass Jeannie Männer verkleinern konnte?

EDEN: Ja, das könnte ich wirklich gerne ... ich würde meine Zauberkräfte bei Männern am Steuer anwenden - bei diesen Dränglern und Hupern, schrecklich.

STERN: Mussten Sie damals Konkurrentinnen austricksen?

EDEN: Nun, die Produzenten hatten zehn Monate lang Testaufnahmen mit allen möglichen verführerischen Schauspielerinnen gemacht - alle waren brünett. Jeannie kommt schließlich aus dem Orient. Aber eines Tages rief mich Sidney Sheldon, der Drehbuchschreiber und heutige Bestsellerautor, an und fragte, ob ich Interesse hätte. Und so kam es, dass Jeannie zur kalifornischen Blondine wurde.

STERN: Hat die Serie Sie reich gemacht?

EDEN: Nein. Am Anfang habe ich gerade mal 250 Dollar die Woche verdient - ich war 18 Jahre alt und fand das großartig. Zuvor hatte ich übrigens einen Film in Deutschland gedreht. Er hieß 'Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm', und ich spielte die Freundin von Karlheinz Böhm. Ich mag Deutschland gern, mein Mann und ich waren schon oft dort.

STERN: Sie haben viele Fernsehfilme gemacht, sind mit Pop- und Country-Songs in Las Vegas und Atlantic City aufgetreten. Wie sieht Ihr Leben heute aus?

EDEN: Ich lebe in Beverly Hills, gehe viermal die Woche ins Fitness-Studio. Ich habe einen wunderbaren Mann. Er ist Ingenieur, wir sind seit neun Jahren verheiratet. Ich lese viel. Wir haben auch eine Wohnung auf Hawaii, wenn wir dort sind, geht er Golf spielen, ich gehe ins Fitness-Studio.

STERN: Fitness scheint Ihnen wichtig zu sein.

EDEN: Ich fühle mich wohl dabei. Ich arbeite auch gern hart, das gibt mir dasselbe Gefühl.

STERN: Trainieren Sie, um weiterhin bauchfrei auftreten zu können?

EDEN: Das bin ich neulich. Ich habe einen Werbespot für eine amerikanische Automarke gedreht. Das war das erste Mal seit langem, dass ich wieder rosarote Pumphosen anhatte.

STERN: Immer wieder gibt es Gerüchte, 'Jeannie' würde fürs Kino neu verfilmt. Denkt man da an Sie?

EDEN: Ich habe gehört, wenn es dazu kommt, solle ich ihre Tante spielen.

STERN: Ärgern Sie sich in solchen Momenten übers Älterwerden?

EDEN: Aber ich bin doch gar nicht älter geworden! Ich kann doch zaubern!

Mit Barbara Eden sprach STERN-Mitarbeiterin Frances Schönberger.

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