Aussetzer von Fußballtrainer Holger Osieck Sexist mit großem Latinum

Am Rande einer Pressekonferenz hat sich Australiens Fußballtrainer Osieck als beinharter Sexist geoutet. Als eine Frau ihm den Weg weisen wollte, zitierte er Paulus: Frauen sollten die Klappe halten.

Wegen einer sexistischen Bemerkung steht der deutsche Trainer der australischen Fußballnationalmannschaft, Holger Osieck, 64, am Pranger. Nach dem 4:0-Sieg seiner Socceroos über Jordanien sagte Osieck am Dienstag zu einer Frau, die ihm den Weg zum Pressepodium zeigen wollte: "Sie kommandieren mich herum wie meine Frau." Dann zitierte er aus einem Brief von Paulus an die Korinther: "Mulieres in ecclesiis taceant" - und lieferte als Übersetzung: "Frauen sollten in der Öffentlichkeit die Klappe halten." Das sage er zuhause öfter zu seiner Frau.

Als Osieck klar wurde, dass die Bemerkung auf Band aufgenommen worden war, scherzte er noch: "Das macht mich sicher zum Darling aller Australierinnen." Später entschuldigte er sich nach Angaben des Rundfunksenders ABC für die Bemerkung. Er habe nichts gegen Frauen. "Das muss ein alter deutscher Witz sein, aber es war in Wirklichkeit nicht witzig", meinte der frühere Socceroos-Star John Aloisi.

Holger Osieck legte 1976 seine Trainer-Prüfung an der Sportschule Köln ab. Der Student der Geschichtswissenschaften arbeitete in der Folge als DFB-Jugendcoach, zudem war er der offizielle Trainer des deutschen Weltmeister-Teams von 1990, neben Teammanager Franz Beckenbauer, der keine Lizenz besaß. Später trainierte Osieck u.a. den VfL Bochum, die Urawa Red Diamonds, Fenerbahçe Istanbul und die kanadische Nationalmannschaft. Seit 2010 ist er Nationaltrainer Australiens.

DPA
ins/DPA

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