"Destroy All Humans! 2 - Make War Not Love" Nicht von dieser Welt

Krieg der Welten mal anders: In "Destroy All Humans! 2" sorgt der Spieler dafür, dass die Menschheit diesmal wirklich keine Chance hat ...

Erfreulicherweise bietet auch die Fortsetzung neben Baller-Action mit extraordinär-extraterrestrischen Waffen viel zu lachen. Beispielsweise die flapsigen Sprüche des Aliens in Dialogen mit seinen Artgenossen oder die Reaktionen der Menschen bei einer Begegnung der dritten Art.

War der erste Teil eine Hommage an die unfreiwillig komischen 50er-Jahre-B-Movies, ist die Handlung nun zehn Jahre später angesiedelt. Die Hippie-Ära, der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion und der Vietnam-Krieg sind die bunte Kulisse für den zweiten Einsatz des Protagonisten namens Crypto-137. Doch statt sich von Flowerpower und Friedensbewegung inspirieren zu lassen, bleiben die Aliens ihrem Motto treu, wie der Untertitel "Make War Not Love" verrät.

Die eigenen PSI-Kräfte, wie Gedankenlesen oder Telekinese, lassen sich im Laufe des Spiels verfeinern. Überall in der von bunt bemalten VW-Bussen und drogenbenebelten Hippies bevölkerten Welt lassen sich außerdem Furotech-Zellen sammeln, um Upgrades für Waffen zu kaufen. Diese sind auch nötig, denn Crypto und seine Kollegen müssen sich gegen die Schergen des KGB erwehren. Den größtmöglichen Schadenseffekt erzielt man mit einem neuen Feature: Glühende Asteroiden können auf die Erde gelenkt werden und bieten weitaus mehr Durchschlagskraft als gängige Handfeuerwaffen ...

Allerdings ist es nicht immer die beste Lösung, die Eingeborenen auf dem Planeten Erde mit dem Todesstrahler einzudampfen. So gilt es in einer Mission beispielsweise, sich als Hippie-Braut zu tarnen, um undercover an Informationen zu gelangen. In einem anderen Einsatz wiederum schlüpft man dank "Bodyjack"-Verfahren in die Hülle eines US-Soldaten, um diesen armen Kerl in den Vietnamkrieg zu schicken. Außerdem kann Crypto eine neue Funktion nutzen, um möglichst wenig Aufsehen zu erregen: Drückt man den "Freie Liebe"-Button, tanzen die Menschen zu Hippie-Musik und vergessen ihre Begegnung mit E.T.s hässlichem Bruder.

Es ist schon schwer genug, in einer fremden Stadt nicht die Orientierung zu verlieren. Auf fremden Planeten wird es noch kniffliger. Deshalb hat Crypto eine Landkarte, die ihm unter anderem die Missionsziele, Nebenziele und den Landeplatz der nächsten fliegenden Untertasse anzeigt.

Damit sich der Außerirdische in der Fremde nicht so allein fühlen muss, besteht in Teil zwei die Möglichkeit, per Splitscreen zu zweit die 60er-Jahre unsicher zu machen. Wie bei Fußballsimulationen, Beat'em-Ups und einigen anderen Dingen im Leben gilt auch hier: Zu zweit macht's doppelt Spaß.

Destroy All Humans! 2 - Make War Not Love

Hersteller/Vertrieb

Pandemic Studios/THQ

Genre

Action-Adventure

Plattform

PlayStation2

Preis

ca. 50 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Die originelle Spielidee, der eigenwillige B-Movie-Trash-Humor, abwechslungsreiche Aufgaben und Gadgets machen "Destroy all Humans" zu einem vergnüglichen Game, das meilenweit über dem gängigen Baller-Genre schwebt wie eine fliegende Untertasse. Matschige Texturen, grobschlächtige Polygon-Modelle und unschöne Pop-Up-Effekte zeugen jedoch davon, dass die PS2-Hardware langsam zum alten Eisen gehört ...

TELESCHAU
Michael Eichhammer/Teleschau

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