"Final Fantasy XII: Revenant Wings": Luftpiraten, ahoi!

Ein frischer Wind weht über Ivalice: "Revenant Wings" traut sich erstmals an Echtzeitschlachten heran, trotz der jahrelangen Tradition rundenbasierter Kämpfe. Per Stylus befehligt der Spieler einzelne oder mehrere Einheiten auf dem unteren Screen - ähnlich wie bei PC-Games mit der Maus -, während der obere Bildschirm als Land- und Übersichtskarte dient. Allerdings hat das neue System einen Haken: Tummeln sich über 20 Pixelkreaturen auf dem Schlachtfeld, geht mitunter der Überblick flöten. Eine bewegliche Kamera würde helfen, dieser Wunsch bleibt jedoch unerfüllt. Trotz der Wermutstropfen trifft die japanische Kultschmiede Square Enix mit der Echtzeitkur ins Schwarze: Actionreicher ging es bei "Final Fantasy"-Titeln nie zu.

Nach dem gewohnten Schere-Stein-Papier-Prinzip duellieren sich Flugeinheiten sowie Nah- und Fernkämpfer. Doch selbst die stärkste Truppe kommt nicht ohne Esper-Doping aus: Über bestimmte Portale lassen sich die mächtigen Wesen heraufbeschwören, die nicht selten den Ausgang des Fights entscheiden. Für erfolgreiche Schlachten, ernten Vaan und seine Mitstreiter wertvolle Erfahrungspunkte.

Auch abseits des Schlachtfeldes fasziniert "Revenant Wings": Spärlich gesäte, aber eindrucksvolle Videosequenzen treiben die Handlung voran, als Bindeglied zwischen Missionen fungiert das Luftschiff Galbana, das den Helden von einem Schauplatz zum nächsten bringt. Dank übersichtlicher Menüs und eingängiger Steuerung dürfte selbst Neulingen der Einstieg in den - auf dem NDS nicht minder - komplexen "Final Fantasy"-Kosmos leicht fallen. Außerdem punktet der Titel mit abwechslungsreich gestalteten Welten, einem stimmungsvollen Soundtrack und einer umfangreichen Kampagne, für die rund 40 Stunden Spielzeit veranschlagt werden sollten. Schön: "Revenant Wings" setzt eher auf kurze Aufträge als auf Marathonmissionen und lässt sich auch in kleinen Etappen bewältigen.