"Gobliiins 4" Nostalgie ist nicht alles

"Gobliiins 4" des französischen Entwicklers Societé Pollene führt eine klassische Knobelreihe aus den 90-ern weiter. Eigentlich ein schönes Vorhaben, würde das Spiel wenigstens in puncto Technik modernen Ansprüchen genügen.

Nostalgiker werden wahrscheinlich einen freudigen Luftsprung machen: Die knuffigen "Gobliiins"-Spiele des Entwicklers Coktel Vision waren unterhaltsame Knobel-Adventures, in denen drei Charaktere mit unterschiedlichen Eigenschaften Rätsel in einer abgedrehten Fantasy-Welt lösen mussten. Daran hat sich auch bei "Gobliiins 4" nichts geändert: Tchoup kann Sachen ins Inventar packen und benutzen, Perlius mit seinem magischen Stab Dinge verzaubern, und Kraftprotz Stucco seine Muskel spielen lassen. In 15 Level wollen die Talente der drei Spitzohren kombiniert werden, um Riri, das Lieblingserdferkel des Königs Balderon, zu finden.

Früh fallen die Macken der Neuauflage auf: Die unverständlich dahin gebrabbelten Dialoge lassen sich nicht abkürzen. Eine Hotkey-Funktion, die alle manipulierbaren Gegenstände innerhalb einer Karte aufzeigt, fehlt ebenfalls. Das zehrt vor allem an den Nerven, wenn jede Menge unwichtige Items herumliegen und dennoch jeder Pixel in der niedrig aufgelösten Spielwelt abgesucht werden muss, um nichts zu übersehen. Ein schlechter Nostalgie-Witz ist das Speichersystem: Das Programm generiert kein Savegame auf der Festplatte. Stattdessen muss wie weiland mit Stift auf Papier ein Passwort notiert werden, um beim nächsten Mal im aktuellen Level weiterspielen zu können.

Gobliiins 4

Hersteller/Vertrieb

Societé Pollene/Kalypso

Genre

Adventure

Plattform

PC

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

o.A.

Wen die veraltete Technik und die detailarme 3-D-Grafik nicht abschreckt, der erhält mit "Gobliiins 4" ein solides Rätseladventure, das jedoch in keinerlei Hinsicht an die Klasse der drei Vorgänger heranreicht. Zwar sorgen einige nette Details wie die Schadenfreude der Gobliiins bei einem Missgeschick ihrer Kollegen für ein kurzes Schmunzeln. Doch retten sie das Programm nicht vor der den Niederungen des Mittelmaßes.

TELESCHAU
Alexander Hildebrand/Teleschau

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