"Vampire Rain": Leider kein "Resident Evil"

Mangels "Resident Evil", "Silent Hill" und Co. müssen sich Xbox-360-Gamer mit anderen Titeln begnügen. Das Problem: Die meisten Survival-Horror-Games für Microsofts Next-Gen-Konsole landen entweder auf dem Index oder kommen - in einer Art vorauseilendem Gehorsam - hierzulande überhaupt nicht auf den Markt. Bekanntestes Beispiel ist "Dead Rising", in dem sich der Protagonist in einem riesigen Einkaufszentrum mit Zombies "auseinander setzen" muss.

"Vampire Rain", einer der neuen Titel aus dem Hause Microsoft, hat die USK-Prüfung hingegen bestanden. Volljährige Spieler erwartet ein Gänsehaut erzeugendes Game, in dem es um den Kampf zwischen Menschen und den als Nightwalkern bezeichneten Vampiren geht.

Als Action-Game kann "Vampire Rain" nicht unbedingt bezeichnet werden. Hauptaufgabe des Spielers ist es, sich von A nach B zu schleichen und darauf zu achten, ja nicht entdeckt zu werden. Denn obwohl der Protagonist John Lloyd, der guten Gewissens als Mischung aus Solid Snake ("Metal Gear Solid"-Reihe) und Sam Fisher ("Splinter Cell-Serie") bezeichnet werden kann, ein paar Waffen besitzt, vertraut er lieber auf seine Schleichkünste. Der Grund: Die untoten Vampire lassen sich von herkömmlichen Knarren kaum beeindrucken. Direkte Konfrontation bedeutet somit Game Over.

Erst im weiteren Verlauf findet der Held Waffen, mit denen sich die Nightwalker effizient bekämpfen lassen. Somit dreht sich das Gameplay in den 24 knackigen Level zumeist um die Suche nach der sichersten Route. Eine große Hilfe stellt der permanente Regen dar, der die übernatürlichen Sinne der Vampire schwächt. Dennoch: Gerade während der ersten Missionen beißt Lloyd in hässlicher Regelmäßigkeit ins Gras, was der Motivation nicht gerade förderlich ist. Hat sich der Gamer aber einmal an die Spielmechanik und die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel wie die "Nekrovision"-Optik gewöhnt, entwickelt sich durchaus so etwas wie ein morbider Spielspaß.

Grafisch wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen. Scheinbar waren die Entwickler der Ansicht, dass knackige Texturen nicht so wichtig seien, da es permanent regnet, die Sicht ohnehin schlecht und das Setting ziemlich düster ist. Auch die Lokalisierung hat sich Microsoft verkniffen, lediglich die Menüs sind in Deutsch. Online kann das Game auch gespielt werden, besonders großen Spaß machen Modi wie "Zerstören", "Erobere die Flamme" und "Tod oder Nightwalker" aber nicht. Zudem finden sich kaum Spieler.