"World of Qin 2" Rolle im Reisfeld

Asiatisches Flair zaubert das chinesische Online-Rollenspiel "World of Qin 2" auf den Bildschirm. Ob es jedoch allein damit gegen aktuelle Suchtmittel wie "World of Warcraft" bestehen kann?

Wer sich in "World of Qin 2" als Held profilieren will, erschafft sich zunächst einen Charakter auf die einsteigerfreundliche Art: Zur Auswahl stehen Zauberer, Paladine, Priester und Jäger beiderlei Geschlechts - mit dem Jonglieren von differenzierten Werten für diverse Fertigkeiten muss man sich zu Beginn nicht herumschlagen.

Gelangt der frisch generierte Recke dann in das von ihm gewählte Heimatdorf, fühlt er sich in die Zeiten von "Diablo 2" zurückversetzt: In einer liebevoll gestalteten, isometrischen 2-D-Landschaft trifft er Einheimische zu einem Pläuschchen, erfährt geheimnisvolle Geschichten aus der Welt von Qin und nimmt seine ersten Quests entgegen. Händler bieten gegen Bares bessere Ausrüstungsgegenstände an, aber das Kapital für solchen Tand muss man sich erst durch ruhmreiche Heldentaten erkämpfen. Los geht's dabei mit einer stupiden Hack&Slay-Jagd auf Fasane und Spinnen, später darf man sich dank eines variantenreichen PvP-Systems auch an seinen Mitspielern messen.

Was "World of Qin 2" von anderen Rollenspielen abhebt, ist das System der fünf Elemente, das von der klassischen chinesischen Philosophie des Wu Xing inspiriert ist. Die Elemente Feuer, Erde, Wasser, Metall und Holz beeinflussen sich gegenseitig und bilden die Grundlage für die Charakter-Attribute der Helden. Der Spieler muss sich irgendwann für ein Elementar-Attribut entscheiden, das dann im Folgenden Geschicklichkeit, Magie oder Angriffswerte des Charakters prägt.

World of Qin 2

Hersteller/Vertrieb

Object Software/The Games Company

Genre

Online

Plattform

PC

Preis

ca. 20 Euro

Altersfreigabe

ab 6 Jahren

"World of Qin 2" kann also durchaus ein paar frische Ideen vorweisen. Trotzdem will sich beim Spielen irgendwie kein "Suchtfaktor" einstellen. Woran es liegt: Die Aufmachung kommt für "Guild Wars"- und "Oblivion"-Verwöhnte sehr altbacken daher, die Steuerung per Maus ist zwar höchst intuitiv, auf der anderen Seite nervt das unausgereifte Chat-System. Das größte Manko: Die vielen 100 Quests bieten einfach zu wenig Abwechslung. Ein billiger Spaß ist "World of Qin 2" auch nicht. Nach Ablauf der Gratis-Testphase werden pro Monat immerhin knappe zehn Euro fällig.

TELESCHAU
Herbert Aichinger/Teleschau

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