Kommt es nun oder kommt es nicht? Das e-Book ist als elektronisches Buch für den einen der blanke Horror und für den nächsten die lange fällige Realisierung des modernen Lesens. Microsoft hofft, dem Trend zum Bits&Byte-Buch mit einer neuen Version des "Microsoft Readers" ein wenig anzukurbeln.
Konzept mit Kopfschmerzen
Der kostenlose "Microsoft Reader" schluckt elektronische Bücher im LIT-Format. Die werden im Internet bereits an etlichen Stellen angeboten - wahlweise zum kostenlosen Download oder zum gebührenpflichtigen Herunterladen. Damit das e-Book nicht gleich an der Raubkopie scheitert, muss der Anwender seine Version des "Readers" allerdings erst kostenfrei im Internet freischalten. Anschließend lassen sich aus dem Netz bezogene Kaufversionen eines e-Books nur noch von diesem Reader öffnen und auslesen. Dieses Konzept weist viele Probleme auf, die Kopfschmerzen bereiten, die Konkurrenz findet aber ebenfalls keine besseren Lösungsansätze.
Langes Suchen entfällt
Ist der "Reader" erst einmal startbereit, spielt er ein paar Trümpfe aus. Aus dem Internet heruntergeladene LIT-Bücher landen automatisch in der internen Bibliothek der Software. Hier werden sie mit Cover und Namen angezeigt und lassen sich per Mausklick öffnen. Die Bibliothek zeigt auch auf, wann ein Titel zuletzt in die Hand genommen wurde. Das lange Suchen nach den passenden Dateien auf der Festplatte entfällt demnach.
Microsoft Reader 2.1.1
System | Windows ab 95 |
Autor | Microsoft |
Preis | Freeware |
Sprache | Deutsch |
Dateigröße | 3,65 MB |
Die Texte werden dank ClearType-Verfahren in einem sehr lesbaren Format angezeigt. Der Leser kann die Textgröße ändern, hat aber keinen Einfluss auf die Auswahl des Fonts oder auf die Gestaltung des Hintergrunds. Da ist die Konkurrenz schon weiter. Der "Reader" ist dafür aber in der Lage, im Text zu suchen, Lesezeichen zu setzen, eigene Kommentare im Text zu verankern und eine Leuchtmarker-Markierung zu setzen. In der neuen Version ist es sogar möglich, Zeichnungen auf einer Seite zu verankern, sodass man richtig mit den Texten "arbeiten" kann. Wer möchte, kann sich den Text auch laut vorlesen lassen. Das ist aber nicht wirklich ein Genuss. Natürlich ist es auch kein Problem, markierte Textstellen in die Zwischenablage zu stellen.
Mangelnde Akzeptanz
Das Problem des "Readers" ist seine mangelnde Akzeptanz. E-Books werden im Internet vor allem im Acrobat- oder im PalmReader-Format angeboten. Microsoft könnte sich eine Vorreiterstellung verschaffen, indem der "Reader" mit entsprechenden Importfiltern ausgestattet wird. Leider kann auch die aktuelle Version nur das eigene Format lesen. Hier gibt es deutsche e-Books in vielen Formaten:
www.readersplanet.de
www.Dibi.de
www.ciando.com
http://ebooks.pdassi.de
Download beim Hersteller: www.microsoft.com/reader