Weihnachten ist nicht meins. Punkt. Ich finde den Brauch bescheuert, eine sterbende Tanne ins Wohnzimmer zu stellen, mag den Gesang der Verwandten überhaupt nicht und bin froh, alle davon überzeugt zu haben, dass ich selbst keine Geschenke brauche. Aber die Kinder haben ihren Spaß, und so soll es ja auch sein.
Weihnachtsflop: MP3-Player ohne Zukunft
Ein Flop war dieses Jahr allerdings die Idee, einmal ein bisschen Geld sparen zu wollen. So bekamen die Kiddies ihre ersten MP3-Player - schnieke, handliche Teile mit Video-Bildschirm und ein paar Gigabyte Speicher. Die habe ich billig für um die 40 Euro geschossen. Jetzt ärgere ich mich, dass ich das Geld so zum Fenster herausgeworfen habe. Denn die Akkus sind ständig leer, die Verschlusskappe für die USB-Schnittstelle verliert immer wieder ihren Halt und baumelt dann störend herunter und überhaupt lassen sich die Tasten viel zu schwer betätigen.
Ein schierer Alptraum ist das Beladen der mobilen Geräte mit Musik. Macht man das manuell über den Dateimanager, so erkennt das Gerät keinen einzigen Song. Also muss man die beiliegende Software verwenden. Die erkennt jedes Lied zuverlässig mit allen erforderlichen Informationen: Name des Songs, Name des Interpreten und Name des Albums. Sobald die Lieder allerdings in den Player geschaufelt sind, geht auf einmal gar nichts mehr. Minutenlang baut sich eine neue Datenbank auf. Anschließend erkennt der Player etwa ein Zehntel aller Songs richtig, sodass man sie über den Namen des Interpreten oder des Albums aufrufen kann. Der Rest landet in einer Ablage, die nur über fünf Untermenüs zu erreichen ist und die alle übrigen Songs ohne Punkt und Komma in einer Endlosliste aufführt.
Na, super. Damit das Gerät die Songs richtig erkennt, muss ich die ID3-Tags alle von Hand neu zuweisen. Im Web erfahre ich, dass der MP3-Player eine ganz bestimmte Datei- und Ordnerstruktur verlangt. Wenn man sich daran hält, könnte man alles von Hand kopieren und das würde dann auch richtig erkannt werden. Ach, hätte ich den Kids doch lieber einen iPod Nano besorgt. Mit meinem iPod hab ich noch nie Ärger gehabt...
Mehr von Carsten Scheibe
In seiner Freizeit geht Carsten Scheibe golfen - und arbeitet daran, dass der Golfball auf der selben Bahn ankommt, von der er abschlägt. Wenn's mit dem Spielen nicht so gut klappt, schreibt er lieber - für das eigene, kostenfrei in den Golf-Clubs ausliegende Magazin "Mein Golf-Heft". Das gibt's mit allen Artikeln auch im Internet. Natürlich ist der PC auch hier ein Thema.
Weihnachtsgrüße - jetzt digital
Seit 20 Jahren bin ich nun im PC-Geschäft. Ganz früher gab es zu Weihnachten immer Geschenke von den Geschäftspartnern - Lebkuchen aus Nürnberg, einen leckeren Stollen, selbstgemachte Kekse, Wein oder ab und zu auch ein bisschen Technik-Schnickschnack. Meine weiße ORION-Weihnachtskugel mit dem halbnackten Engel landet als "Porno-Kugel" beschimpft noch heute unter großem Familienprotest direkt in Augenhöhe am Tannenbaum!
Dann war es damit irgendwann einmal vorbei und die Postkarten kamen auf. Dutzende kamen hier immer vor den Weihnachtsfeiertagen an. Sie alle versuchten, originell zu sein und brachten herzliche Wünsche an den Mann. Zugleich kam es dann stets zu diesem Spruch: "Anstatt von Geschenken spenden wir in diesem Jahr an die Organisation…" Seitdem kriege ich keine Weihnachtskugeln mehr. Was schade ist für mich, aber gut für die gemeinnützigen Organisationen, die stattdessen bedacht werden.
In diesem Jahr ist das mit den Karten deutlich weniger geworden. Stattdessen schwappte dieses Mal ein solch gewaltiges Meer von E-Mail-Weihnachtsgrüßen in mein Postfach, dass ich schon dachte, die Spammer haben eine ganz neue Idee entwickelt, um mich zum Klicken auf dubiose Links zu verführen. Na klar, das ist ja auch besonders schnell, komfortabel und preiswert - mit einem einzigen Mausklick ist die ganze Weihnachtspost auch schon wieder erledigt. Da Weihnachten nicht mein bevorzugtes Fest des Jahres ist, habe ich mich für dieses Jahr einmal aus der Tradition herausgenommen und selbst keine Grüße verschickt.
In einer Sache bin ich immerhin konsequent: Online-Grußkarten zum Anklicken klicke ich nicht an. Das ist mir zu gefährlich in Zeiten fieser Trojaner. Das tut mir dann zwar sehr Leid für Freunde und Bekannte, die entsprechende Grußkarten zusammengebastelt haben. Aber da bin ich dann doch lieber vorsichtig.
Weihnachtsgeschenk: Neue Tastatur
Zu Weihnachten habe ich mir selbst ein Geschenk gekauft und mir eine neue Tastatur geleistet. Ich liebe die Logitech diNovo edge (Bluetooth), die nicht ganz billig ist. Umso ärgerlicher ist, dass sich hier beim exzessiven 12-Stunden-am-Tag-Tippen immer die Buchstaben von den Tasten abnibbeln. Logitech selbst hat mir dazu geraten, das als Garantiefall zu melden, und genau das mache ich jetzt immer. Ich kaufe mir einmal im Jahr eine neue Tastatur und gebe die alte wieder zurück, wofür mir dann mein Geld zurückgezahlt wird. Das klappt immer sehr zuverlässig.
Dabei bin ich eigentlich dumm. Auf meiner letzten Tastatur waren etwa 15 Tasten völlig nackt, vor allem die Tasten A, S, D, E, I und O verloren immer besonders schnell ihren informativen Aufdruck. Das hinderte meine Frau immer sehr effektiv daran, ungefragt an meinen Rechner zu gehen, um stundenlang bei Amazon zu recherchieren und meinen Arbeitsplatz zu blockieren. Spätestens beim Eintippen des Suchbegriffs starrte sie nämlich immer auf ein fast leeres Tastenbrett herunter - und musste sich die Karten legen, weil sie die für sie wichtigen Tasten nicht mehr gefunden hat. Ich hingegen schreibe (fast) blind und kann eine Reihe Tastenaufdrucke durchaus entbehren. Spätestens bei der Eingabe von Passwörtern, wo auf dem Bildschirm nur Sternchen zu sehen sind, ist es aber gut und wichtig, eine funktionierende Tastatur mit angemessener Beschriftung zu verwenden.
Silvester: Aufräumen und gute Vorsätze
Wie ein Müllschieber schiebe ich seit Monaten lauter bürokratische Dinge vor mir her, die endlich einmal erledigt werden wollen. Genau das mache ich jetzt zwischen den Jahren: E-Mails beantworten, den Rechner aufräumen, Backups anlegen, den Web-Auftritt optimieren, ToDo-Zettel abarbeiten, Inventur im Büromaterial-Schrank machen und Papierkram wegheften. Und da die Büromiezen immer meckern, ich würde eh NIE aufräumen, obwohl ich es immer wieder ankündige, räume ich endlich einmal alle Schränke und Schreibtische auf.
Anschließend werde ich zum zweiten Mal in meinem Leben eine Liste machen, was in diesem Jahr gut lief und was schlecht. Das hat mir 2008 sehr geholfen, einen klaren Kopf zu behalten und eine Strategie zu verfolgen, die mich nach vorn bringt. Für 2009 nehme ich mir schon jetzt vor, schneller zu sein und alle anstehenden Aufgaben nicht mehr so auf die lange Bank zu schieben, bis sie hinten herunterfallen.