Der Computerwurm "Mydoom" hat entsprechend seiner Programmierung den Webserver der Softwarefirma SCO Group angegriffen und zum Absturz gebracht. SCO-Sprecher Blake Stowell sagte in Salt Lake City im US-Staat Utah, der Virus habe über infizierte Computer hunderttausende Anfragen an SCO gerichtet, deren Server damit überlastet war. Die Firma war bereits mindestens zwei Mal in diesem Jahr Ziel derartiger Angriffe. Als Grund gilt eine Klagedrohung von SCO gegen Nutzer des Betriebssystems Linux. Der Programmcode von Linux enthält nach Darstellung der Softwarefirma Teile, bei denen das Urheberrecht bei SCO liegt. Die Linux-Programmierer bestreiten dies.
SCO teilte mit, das Unternehmen habe nach dem Angriff des Computerwurms MyDoom seine Website geschlossen. Diese Maßnahme sei besser gewesen, als die Fortsetzung der Bekämpfung des Wurms, sagte ein Unternehmenssprecher.
Attacken könnten bis zum 12.02. andauern
"Mydoom" ist so programmiert, dass die Angriffe auf die Webseiten von SCO bis zum 12. Februar andauern. Sprecher Stowell kündigte jedoch für Montag eine Gegenstrategie an, die Kunden den Zugriff auf die Seiten ermöglichen soll. Ein Ableger des Virus - "MyDoom.B" - ist so programmiert, dass ab Dienstag ein ähnlicher Angriff auf den Softwarekonzern Microsoft gestartet wird. Microsoft bereitet sich nach eigenen Angaben auf den Angriff des Computerwurms vor. "Microsoft bleibt sorgfältig", sagte ein Unternehmenssprecher.
Beide Unternehmen haben eine Belohnung von je 250.000 Dollar für Hinweise auf die Identität des Programmierers ausgesetzt.
Mydoom verlangsamt das Internet, indem es hunderte Millionen E-Mails verschickt und die Briefkästen der Empfänger blockiert. Der vor etwa einer Woche aufgetauchte Wurm befiel nach Schätzungen bereits mehr als eine Million Computer.
Notfallhilfe
Dass jeder einen aktuellen Virenscanner auf seinem PC installiert und auch in Gebrauch haben sollte, ist ein alter Hut. Dennoch kann man es nicht oft genug betonen. Gerade jetzt ist es unbedingt notwendig, notfalls täglich zu überprüfen, ob der Hersteller der Antiviren-Software die so genannten Virendefinitionen für seine Software aktualisiert hat.
Im Fall von Mydoom kann jeder User auch selbst prüfen, ob sein Rechner infiziert ist. Über die "Suchen"-Funktion von Windows (zu erreichen über den "Start"-Button) sollte nach der Datei "shimgapi.dll" gesucht werden. Wird diese Datei gefunden, ist der PC infiziert. Sofort sollte ein Scan mit aktueller Virenschutzsoftware durchgeführt werden. Wer sich etwas auskennt, kann auch die Anleitungen der Antivirensoftware-Hersteller für das Entfernen des Wurms per Hand konsultieren.