"Eindeutig sexuell" Facebook blockiert Bild von nackter Neptunstatue

"Das Foto zeigt Inhalte, die eindeutig sexuell sind." Diese Facebook-Nachricht erhielt eine Italienerin, als sie versuchte, das Foto einer 450 Jahre alten, nackten Neptun-Statue aus Bologna hochzuladen. Es ist nicht das erste Mal, dass Facebook Wahrzeichen zensiert.

Der Facebook-Algorithmus, der Nutzer des sozialen Netzwerks vor anstößigen Inhalten bewahren soll, hat mal wieder zugeschlagen: Diesmal ist das Opfer die römische Wasser-Gottheit Neptun geworden - oder besser ein Foto von dessen Statue, die in der italienischen Stadt Bologna steht. Mit seinem berühmten Dreizack schmückt der römische Gott den Brunnen aus dem 16. Jahrhundert, der im Zentrum der Stadt steht. Schon seit Generationen erfreuen sich Einheimische und Touristen an der Bonze-Statue aus der Renaissance. Doch offenbar sehen die Automatismen von Facebook das anders, denn: Neptun ist nackt.

Wie zunächst die britische Zeitung "The Telegraph" berichtete, hatte die ortsansässige Schriftstellerin Elisa Barbari ein Foto des nackten Wahrzeichens ausgewählt, um damit ihre Facebook-Seite "Geschichten, Kuriositäten und Ansichten von Bologna" zu bebildern. Der britischen Zeitung sagte die Schriftstellerin: "Ich wollte nur meine Seite bewerben, aber offenbar ist die Statue ein sexuell explizites Foto, auf dem zu viel Haut gezeigt wird. Wirklich, Neptun? Das ist doch verrückt!"

"Ja, zu Neptun, nein zur Zensur"

In einem Statement äußerte sich Facebook über die Gründe, warum das Foto der Statue für unangemessen befunden wurde: "Das Foto zeigt Inhalte, die eindeutig sexuell sind, die übertrieben viel vom Körper zeigen und sich unnötiger Weise auf Körperteile konzentrieren." Auf ihrer Facebook Seite postete Barbari daraufhin in Großbuchstaben: "Ja, zu Neptun, nein zur Zensur."

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Mittlerweile hat Facebook gegenüber der Nachrichtenseite "Mashable" eingeräumt, dass die Zensur ein Fehler war. "Unser Team behandelt Millionen von Werbebildern jede Woche, und in einigen Fällen kommt es vor, dass wir Werbung zu Unrecht blockieren. Dieses Foto verstößt nicht gegen unsere Werberichtlinien. Wir entschuldigen uns für den Fehler und haben die werbende Person wissen lassen, dass wir ihre Werbung genehmigt haben", so ein Facebook-Sprecher zu "Mashable".

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Facebook zensierte auch die Kleine Meerjungfrau

Es nicht das erste Mal, dass Facebook ein berühmtes Wahrzeichen zensiert: Im vergangenen Jahr hatte das Netzwerk den Upload eines Fotos der Kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen blockiert. Die Statue einer nackten Frau auf einem Stein ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Die dänische Parlamentsabgeordnete Mette Gjerskov hatte damals angegeben, Facebook habe das Bild blockiert, weil es "zu viel nackte Haut oder sexuelle Untertöne hat". Auch in diesem Fall soll Facebook das Foto der Kleinen Meerjungfrau später dann doch noch zugelassen haben.

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