bochum Schulnetzwerk als Trendwende

RUB-Physiker kooperieren zukünftig mit Bochumer Schulen

RUB-Physiker kooperieren zukünftig mit Bochumer Schulen

Nachlassendes Schülerinteresse und stetig sinkende Studentenzahlen waren deutliche Alarmsignale - die Physik fristet zumindest in der Fächerlandschaft Nordrhein-Westfalens mittlerweile nur noch ein Schattendasein. Um diesem Abwärtstrend zukünftig entgegenwirken zu können, hat die Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität am 29. Mai einen ersten Kooperationsvertrag unterzeichnet. Zusammen mit der Bochumer Willy-Brandt-Gesamtschule sollen moderne pädagogische Ansätze gefunden werden, um dem Fach an Schule und Universität neue Impulse zu geben.

Grundlegendes Ziel einer solchen Zusammenarbeit ist es, das Interesse von Schülerinnen und Schülern an naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu wecken. Aus Kreisen der Bochumer Fakultät war zu vernehmen, dass man die Kompetenz junger Menschen in diesem Bereich erhöhen wolle, um das Fach Physik an Schule und Universität wieder attraktiv zu gestalten. Dies könne nur dann erreicht werden, wenn es gelänge, den Unterricht greifbarer und praxisbezogener zu gestalten.

Gegenseitige Unterstützung durch Informationsaustausch und Diskussionsprozess

Im Einzelnen verfolgt die Kooperationsvereinbarung drei übergeordnete Ziele. Da der mathematisch-naturwissenschaftliche Unterricht an der Schule finanziellen und technischen Beschränkungen unterliegt, will die Fakultät ihr Know-how künftig stärker zur Verfügung stellen. Besuchsprogramme für Schülergruppen und die Bereitstellung schwieriger physikalischer Experimente sollen einen wichtigen Beitrag zur plastischen Erfahrung mit der Physik in der Praxis leisten und das Interesse an dem Fach nachhaltig erhöhen. Darüber hinaus werden Praktikumsplätze im Rahmen des Berufspraktikums angeboten und schulische Facharbeiten experimentell unterstützt.

Auf diese Weise soll Schülern mehr Kompetenz bei ihrer späteren Berufswahl zuteil werden. Auf der anderen Seite verspricht sich die Fakultät von der Kooperation einen erheblichen Vorteil in der eigenen Lehrerausbildung. Bochumer Lehramtskandidaten sollen in Zukunft bereits während ihres Studiums die Möglichkeit erhalten, praktische Erfahrungen an der Schule zu sammeln. Diese gegenseitigen Hilfestellungen sollen dazu führen, einen Informationsaustausch und Diskussionsprozess zwischen Schule und Universität in Gang zu setzen, um dem Fach wieder zu einem deutlichen Aufschwung zu verhelfen.

»Schulnetzwerk Physik« als probate Zukunftslösung

Der Kooperationsvertrag mit der Willy-Brandt-Gesamtschule soll indes kein Einzelfall bleiben. Die Bochumer Fakultät hat bereits zu anderen Schulen in der Umgebung Kontakt aufgenommen, um eine Zusammenarbeit in dieser Form weiter auszubauen. Nach dem Willen der Verantwortlichen soll zukünftig eine Art Schulnetzwerk entstehen, dass den Fachbereich Physik nachhaltig stärkt und eine positive Trendwende zum Ergebnis hat. (sh)

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