Missa Sacra und andere Musikalitäten
Wer sich oft in den unteren Etagen des GA-Gebäudes der Ruhr Universität aufhält, hört aus einigen Übungsräumen Violinkonzerte oder Klavieretüden. Kein Wunder, schließlich hat die RUB ein Musikwissenschaftliches Institut. Wer sich nicht unbedingt zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Musik berufen fühlt, den führt der Weg zum Musischen Zentrum (MZ) der Universität. Ob Musik zum Spaß oder ehrgeizige Konzerte - hier findet sich für jeden etwas.
Vier Ensembles beherbergt das MZ, die alle von Universitätsmusikdirektor Dr. Hans Jaskulsky geleitet werden. In Unichor und Uniorchester ist jeder Angehörige der RUB willkommen - die großen Ensembles haben zwischen 70 und 120 Mitgliedern. Hier sind alle gern gesehen, die Spaß an Musik haben. Die Kammerensembles Collegium vocale und Collegium instrumentale sind kleiner. Jeder der etwa 30 Mitwirkenden musste vor der Aufnahme ein Vorspiel oder Vorsingen über sich ergehen lassen - dafür sind die Ergebnisse der Probenarbeit von außergewöhnlicher Qualität.
Im Dezember präsentierte das Collegium vocale in der Konzertreihe »Klangwelten« Robert Schumanns Missa Sacra in c-Moll, die nur selten in Konzertsälen zu hören ist. Gleichzeitig wurde auch die im Herbst aufgenommene CD vorgestellt. Das Werk wurde in der Orgelfassung einstudiert - eine echte Rarität. Der Organist Stefan Schmidt begleitete die Sänger auf der großen Klais-Orgel im Audi Max. Seit zwei Jahren finden die »Klangwelten«-Konzerte bereits an der RUB statt - seit dem Einbau der Orgel in das Audi Max, das schon bei Erbauung der Uni als Konzertraum konzipiert war.
Nicht nur das Collegium vocale macht tolle Musik. Der Unichor hat ebenfalls ein großes Repertoire. Zum Ende des Semesters findet ein Konzert statt, häufig gemeinsam mit dem Uniorchester oder den Bochumer Symphonikern. Einmal pro Woche bereiten sich die etwa 100 Mitglieder auf dieses Semesterkonzert vor - zum Abschluss des Wintersemesters sollen Haydns »Jahreszeiten« aufgeführt werden.
Das Repertoire des Universitätsorchesters ist besonders vielfältig. Von Symphonien und Solokonzerten bis zu Kammermusik, von Barock und Klassik über Romantik bis zur Moderne reicht die Bandbreite. Zusätzlich haben sich die Blechbläser zu einem eigenen Ensemble zusammengefunden. Der Name Uni-Brass ist den Musikfreunden an der RUB seit 1999 ein Begriff. Zurzeit probt das große Orchester Tschaikowskys Symphonie Nr. 5 und Wagners Vorspiel zu den »Meistersingern«.
Ein Streicherensemble bildet den Kern des Collegium instrumentale. Wenn das Programm es verlangt, ergänzen aber auch Bläser das Kammerorchester. Gemeinsam mit dem Collegium vocale wurde dieses Semester die populäre h-Moll-Messe von Bach aufgeführt. Die RUB bietet jedem eine Menge Möglichkeiten, sich selber musikalisch zu betätigen. Allen anderen bietet die Hochschule die schöne Einrichtung, tolle Musik von hohem Anspruch direkt an der Uni zu genießen. (ts)