muenster »Black Box Mensch«

...oder die Suche nach unserer Rolle in der Wirtschaft

...oder die Suche nach unserer Rolle in der Wirtschaft

Der Mensch - der letzte unergründete, dabei doch so wichtige Produktionsfaktor der Wirtschaft? Eine geschlossene Black Box, die es zu öffnen gilt um Erkenntnisse zu gewinnen, die noch in den Tiefen unseres Bewußtseins verborgen liegen und dennoch Schlüsselfaktoren zu einem effizienteren Wirtschaften sind?

Es war das Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren im Wirtschaftskreislauf, über das Münsters Studenten mit namhaften Vertretern der Wirtschaft im Rahmen des 14. Symposium Oeconomicum einen Tag lang diskutierten.

Die neue Wirtschaft - schon bei seinem Eröffnungsvortrag hatte Roland Berger von der gleichnamigen Unternehmensberatungsgesellschaft, Roland Berger und Partner, das Problem sie zu benennen. »New Economy«, »True« oder doch »One Economy«? Ihr Name verliert so schnell an Aktualität, wie die technologischen Erkenntnisse, die täglich in ihr gewonnen werden. Wie sind ihre Ansprüche an uns Menschen? Moment mal..., ihre Ansprüche? Kreieren wir sie denn nicht selbst unsere technische, wirtschaftliche Welt? Welche Anforderungen stellen wir denn eigentlich an uns und an unsere Mitwirkenden?

»The winner takes it all« oder wie Professor Berger es treffend auf Hochdeutsch formulierte: »Der erste kriegt die Frühkartoffelpreise.« Wissensvorsprünge auszunutzen, ist der Trumpf im Wettbewerb, bei der Jobsuche genauso wie im täglichen Geschäftsleben. In den verschiedenen Foren wurde deutlich herausgestellt, dass sich die Ansprüche an Neueinsteiger in der Wirtschaft gewandelt haben. Professor Meffert vom Marketing Institut in Münster benannte drei Erfolgsfaktoren für Unternehmer und solche, die es einmal werden wollen: Soziale und interkulturelle Kompetenz und die Fähigkeit zu kooperieren. Immer wichtiger wird die Fähigkeit, sich neuen Situationen, Denk- und Arbeitsweisen anzupassen und aufmerksam über den nationalen Tellerrand zu schauen, um sich auf eine international ausgerichtete Denkweise einzustellen. »Globalisierung« ist das passende Schlagwort, das im Zeitalter des Internets immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Nachdem in den einzelnen Gruppen über verschiedene Schwerpunkte des Themengebietes »Black Box Mensch« gesprochen wurde, fasste Hemjö Klein, Aufsichtsratvorsitzender der Sixt AG, die Einzelergebnisse zu einem abgerundeten übergreifenden Schlussplädoyer zusammen. Die New Economy nennt er die 68er-Bewegung der Wirtschaft. Der Globalisierung wünscht er ein soziales Gesicht. Unternehmenskultur als Geisteshaltung, die eine Einheit von Geist und Kopf verlangt und nicht nach Geld und Organisation fragt, misst Klein eine besondere Bedeutung für eine positive Entwicklung der Wirtschaft zu. Metaphorisch beschreibt er eine erfolgreiche Unternehmensführung: Der Unternehmer sollte die Rolle eines Dirigenten einnehmen, der aus 200 mittelmäßigen Musikern ein glanzvolles Orchester zusammenstellt.

Die 68er-Bewegung der Wirtschaft also. Nach langhaarigen aufmüpfigen Hippies mit Schlaghosen sahen die Gäste des Symposiums nun wahrlich nicht aus. Aber in gelassener Stimmung ließen sie den Tag gemeinsam bei einem gemütlichen Bier in der Sonne im Park des Münsteraner Schlosses bis tief in die Abendstunden ausklingen. (ck)

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