muenster Hans, Till, Stefan, Jochen & Co. im Glück

Münster ist die männerfreundlichste Stadt Deutschlands

Münster ist die männerfreundlichste Stadt Deutschlands

Wer dieses Mal wieder ein Hohelied auf die Stadt oder Uni Münster erwartet, liegt falsch: Es wird eher ein tiefes maskulines Brummen, vielleicht auch der Ansatz eines Röhrens sein. Das Männermagazin »Men¿s Health« - schon immer bekannt für profunden Journalismus - präsentierte in seiner Mai-Ausgabe höchst interessante Erkenntnisse: Ein exklusiver Vergleich 30 deutscher Großstädte in zwölf Kategorien ließ Münster zur »männerfreundlichsten Stadt Deutschlands« werden. Nun, was bedeutet »männerfreundlich«? Klingt so ähnlich wie »tierlieb«. Die Kriterien des Magazins jedenfalls umfassten die Bereiche Gesundheit, Sport und Fitness, Lebensart - ähm, »Lifestyle«, Partnerschaft und Job.

Die Frage nach dem, was Frauen wollen, wurde cineastisch bereits ausreichend beantwortet - sie wollen Mel Gibson (au weia). Und Männer? Laut »Men¿s Health« gibt es in Münster erfreulicherweise besonders viele »sexuell aktive Frauen von 20 bis 40«, zudem zahlreiche Fitnessstudios und - man(n) höre und staune - Urologen. Bis zu dieser Nachricht war mir nicht klar, dass die Lebensqualität eines Mannes direkt von der Verfügbarkeit dieser Fachärzte abhängig ist - danke für diese unentbehrliche Info, »Men¿s Health«! Etwas zu denken gibt mir allerdings die Sache mit den »sexuell aktiven Frauen«. Könnte es etwa sein, dass damit auch Studentinnen gemeint sind? »Sexuell aktiv« - frei nach dem Motto »die haben ja sonst nichts zu tun«? Das Bild einer potentiellen männlichen Wunschvorstellung - sparsam bekleidete angehende Uniabsolventin mit Anatomiebuch räkelt sich am Aaseeufer - kommt mir in den Sinn. Wenn Münsters Frauen sexuell aktiv sind, wie sieht es dann in Rostock (Platz 27) aus?

Und was wird so mancher hiesige Physikstudent, dem die Abschaffung des Zölibats wahrscheinlicher scheint als eine Begegnung mit einer Frau in seinem Institut ist, ein fleißiger Naturwissenschaftler also, der »Men¿s Health« vielleicht sogar liest, aber die wertvollen waschbrettbauchfördernden Tipps des Magazins offensichtlich nicht ganz in die Praxis umsetzen konnte, in Anbetracht der Ergebnisse denken? Welche Auswirkungen wird der inoffizielle Titel für Münster als Studienwunschort haben? Quälende Fragen, die einem den Schlaf rauben können... Verehrte Zeitgenossen, auch ohne die sensationelle Studie gab und gibt es genügend Gründe, um nach Münster zu kommen. Unter uns gesagt: Vor allem, wenn ihr Mel Gibson nicht allzu ähnlich seht. (dg)

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