Lehrer sind nach einer Studie der Universität Freiburg "Schwerstarbeiter im Klassenzimmer". Mehr als ein Drittel der Lehrkräfte (34 Prozent) seien ausgebrannt und wiesen deutliche Zeichen eines Burnout-Syndroms auf. Ein Fünftel der Pädagogen (19 Prozent) sei durch Stress schwer gesundheitlich beeinträchtigt und medizinisch behandlungsbedürftig, stellte Prof. Joachim Bauer von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik fest. Lehrerinnen seien stärker betroffen als Lehrer. Bauer untersuchte mehrere hundert Lehrer in Freiburg und Umgebung.
Alarmierende gesundheitliche Schäden
Das Ergebnis der repräsentativen Studie sei keine Überraschung, es decke sich mit Untersuchungen des Potsdamer Psychologen Prof. Uwe Schaarschmidt in anderen Bundesländern, stellte der Internist und Psychotherapeut fest. Neu sei jedoch die durch die medizinische Evaluierung zu Tage getretene alarmierende gesundheitliche Schädigung der Lehrer.
Zu wenig Unterstützung für Lehrer
Bauer, der das seit zwei Jahren laufende Projekt zur Lehrergesundheit leitet, kritisierte, dass Lehrer zu wenig unterstützt würden. "Während Eltern und Gesellschaft die Aufgabe der Erziehungsarbeit fast vollständig an die Schule abgegeben haben, gefallen sich Politiker und Leserbriefe schreibende Eltern darin, das Ansehen derjenigen zu ruinieren, die ihre Kinder ausbilden und erziehen sollen."