Alle Katzenbesitzer:innen dürften es kennen: Manchmal sitzen die Stubentiger entspannt vor dem Fenster, im Garten oder auf dem Balkon, wenn sie plötzlich etwas Aufregendes sehen und sofort ein für Katzen ungewöhnliches Geräusch machen. Sie geben ein niedliches Schnattern oder Zwistchern von sich, das wirklich putzig klingt – doch wenn sie die Möglichkeit dazu haben, ist es oft eine letzte Warnung, bevor das kleine Raubtier zum Angriff auf ein potenzielles Beutetier ansetzt.
Dieses Schnattern geben die Miezen von sich, wenn sie etwa eine Maus, einen Vogel oder ein Insekt erblicken, das sie gern fangen würden. Manchmal löst auch der Anblick eines Spielzeugs dieses Geräusch aus. Viele Halter:innen werden schon darüber nachgegrübelt haben, weshalb gerade das Umschalten in den Jagdmodus von den Samtpfoten mit diesem so trügerisch niedlichen Geschnatter angekündigt wird, aber wirklich erklären konnte das bisher nicht einmal die Wissenschaft. Jetzt allerdings gibt es dazu eine Theorie.
Katzen-Schnattern könnte Jagd-Taktik sein
Denn Forscher:innen in Brasilien verbrachten viel Zeit damit, eine dort heimische Wildkatzenart zu beobachten. Und sie bemerkten, wie die Katzen sich verhielten, wenn sie Jagd auf kleine Affen machten – die im brasilianischen Dschungel lebenden Zweifarbentamarine. Wenn die Wildkatzen sich anschlichen, gaben sie ebenfalls ein Schnattergeräusch von sich. Allerdings klang es nicht wie bei europäischen Katzen wie das eines Vogels, sondern glich auf verblüffende Art dem Ruf der Äffchen untereinander. Die Wissenschaftler:innen glauben: Die Katzen verlassen sich nicht darauf, dass ihre potenziellen Beutetiere sie nicht bemerken – sie wollen ihnen vermitteln, dass sie keine Gefahr sind, sonder "einer von ihnen". Indem sie ihre "Sprache" imitieren.
Europäische Hauskatzen treffen natürlich selten auf Affen, deshalb besteht ihre Beute üblicherweise aus Mäusen und Vögeln, deren Geräuschen das eigentümliche Schnattern durchaus nahe kommt. Für die Natur ist es allerdings am besten, wenn die Miezen vorzugsweise beim ausgiebigen Spielen mit ihren menschlichen Gefährten Lust auf ihren ganz eigenen Jagdruf bekommen – und die Gartenvögel sich keine Sorgen machen müssen.
Quelle: "Meowingtons.com"