Einfach vegan Von Eiern und von Milch

Einfach vegan: Von Eiern und von Milch

Mein Beispiel mit dem Geburtstagskuchen aus dem letzten Post, bewegte ein paar Leser. In beide Richtungen. Die einen sagen so etwas wie: wie kannst Du nur eine Ausnahme machen, hast Du es nicht begriffen? Und andere fragen sich, was denn nun so schlimm sei, an ein paar Eiern und ein bißchen Milch. Nun, die Ausnahmen muss wohl jeder mit sich selbst abmachen, aber was an Eiern und Milch schlimm ist, dass man einen Geburtstagkuchen nicht anrührt:

Von Hühnern
Früher gab es mal auf jedem Hof einen großen Misthaufen, auf dem stand ein fetter Hahn. Um ihn herum gab es ein Harem Hühner, die pickend über den Hof liefen. Ab und zu legten die ein Ei. Im Tausch gegen das Ei gab der Bauer den Hühnern Futter. So steht es im Kinderbuch und so möchte es uns die Werbung auch heute noch verkaufen. Ein paar vereinzelte Hühner in einer grünen Wiese auf der Eierpackung, erzählen uns von einem glücklichen Leben. Nur ist das eine unglaubliche Lüge. Die meisten Eier stammen von Hühnern, die noch nie in ihrem Leben eine Wiese gesehen haben. Sie müssen so eng zusammenleben, dass ein einzelnes Huhn ungefähr die Fläche eines DIN A 4 Blattes für sich hat. Dann gibt es im Prinzip auch zwei verschiedene Hühnerrassen. Die einen sind für die Fleischproduktion, die anderen für die Eierproduktion. Die Fleischhühner müssen große Muskeln haben, die Legehühner viele Eier legen. Weil Hähne keine Eier legen, werden die Hälfte aller geschlüpften Küken getötet. Entweder weden sie vergast oder geschreddert. Die andere Hälfte darf ein Jahr lang auf seinem winzigen Raum sitzen und Eier legen. Dann wird auch das Huhn getötet, weil es nicht mehr genug Eier produziert.

Von Kühen
Die Bilderbuch-Kuh gibt es natürlich auch. Oben im Norden sieht man sogar ab und zu eine auf der Wiese stehen. Genau die, die auf der Milchpackung abgedruckt ist. Nur ist das auch nicht die ganze Geschichte. Die meisten Kühe stehen nämlich gar nicht auf Wiesen, sondern auf Beton in großen Ställen. In einem modernen Bio-Hof können die Kühe fressen, wann sie wollen und sie können zum Melkautomaten gehen, wann sie möchten. Oder auch mal rausgehen. Es sieht dort aber meistens nicht so aus, wie auf der Milchtüte. Und was auch nicht erwähnt wird: eine Milchkuh muss jedes Jahr schwanger werden und ein Kalb gebären, damit sie weiter Milch geben kann. Weil der Bauer die Milch aber für sich haben möchte, werden den Kühen die Kälber früh weggenommen. Die Kälber kommen in kleine Plastikboxen, die keine drei Quadratmeter groß sind. Die Männchen erwartet die Mast und die Weibchen die Milchwirtschaft. Sie müssen dann auf weniger als fünf Quadratmetern leben und jeden Tag Milch geben. Nach vier Jahren sind sie dann so ausgelaugt, dass sie geschlachtet werden. So ist das mit den Eiern und der Milch. Und das ist der Grund, weshalb man ein Stück Kuchen mit gutem Gefühl stehen läßt.

Wer es etwas genauer wissen möchte, dem empfehle ich einen Ausflug auf die Seiten der Albert-Schweitzer-Stiftung.

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