Neue Studie Hangry – warum wir schlechte Laune bekommen, wenn wir hungrig sind

Hangry
Hangry sein hängt von der Situation ab
© Vetta / Getty Images
Sie bekommen schlechte Laune, wenn Sie hungrig sind? Damit sind Sie nicht allein. Das Phänomen "Hangry" kennen wohl viele, aber es ist nicht nur der Hunger, der Ihnen die Laune verdirbt, wie eine neue Studie beweist.

Wer es nicht selber von sich kennt, der hat bestimmt einen Freund, der schon mal "hangry" wird, wenn er Hunger hat, aber das Essen auf sich warten lässt. "Hangry" ist die sympathische Wortschöpfung aus dem Englischen Wort "hungry", das für hungrig steht und "angry", verärgert. Wissenschaftler der University of North Carolina haben sich diesem Phänomen angenommen. Sorgt ein leerer Magen wirklich für schlechte Laune?

So einfach ist es nicht, wie die Forscher feststellten. Nur wer hungrig ist, hat nicht automatisch schlechte Laune. Es kommt auf die Situation an. In der Studie, die im Wissenschaftsmagazin "Emotion" publiziert wurde, haben die Forscher zwei Tests gemacht. Im ersten Experiment zeigten sie hungrigen Menschen Bilder, die positive (Kätzchen), neutrale (Stein) und negative Gefühle (aggressiver Hund) hervorrufen sollten. Das Ergebnis? Die Hungrigen bewerteten den Stein negativ, wenn sie zuvor den aggressive Hund gesehen haben. Die Forscher schließen daraus: Wenn um einen herum negative Dinge passieren, verstärkt der Hunger dieses Gefühl.

Hangry? Es kommt auf die Situation an

Im zweiten Test teilten sie 200 Teilnehmer in eine Gruppe auf, die essen durfte und die andere, die fasten musste. Die erste Gruppe sollte über ihre Emotionen schreiben, die zweite über einen langweiligen Tag. Danach mussten die Probanden einen Computertest absolvieren, der so programmiert war, dass das Programm am Ende abstürzte - nur um die Teilnehmer bewusst in Ärger zu versetzen. Anschließend füllten beide Gruppen einen Fragebogen über ihre Gefühle aus. Das Ergebnis? Die Hungrigen fühlten sich schlechter. Anders fiel das Urteil bei den Teilnehmern aus, die zuvor über ihre Emotionen geschrieben haben. Trotz Hungergefühl, fühlten sie sich besser. Man kann also daraus schließen: Wer sich über seine Gefühle bewusst ist, neigt weniger dazu, "hangry" zu werden, als andere, die sich mit ihren Emotionen nicht auseinandersetzen.

Die Forscher gehen davon aus, dass hungrige Menschen sich schneller von ihrer Umgebung beeinflussen lassen. Daher gilt: Wenn der Magen knurrt, sollte man essen. Klappt das nicht, sollte man sich mit etwas Positivem ablenken - wie mit guter Musik beispielsweise - empfehlen die Wissenschaftler.

Das Wort "hangry" ist im Oxford Wörterbuch offiziell aufgenommen. Es beschreibt jemanden, der schlechte Laune hat oder gereizt ist, aufgrund von Hunger. Dass diese Definition nicht immer so einfach ist, haben die amerikanischen Wissenschaftler bewiesen. 

Spaghetti in einem tiefen Teller
Cacio e pepe - das beste Rezept.
© stern.de
Cacio e pepe: Für diese geniale Pasta brauchen Sie nur vier Zutaten

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos