Vor einigen Tagen war die Welt im Goat Cafe – dem Ziegen Café - in Huddersfield noch in Ordnung. Das vegane Restaurant erreichte fast fünf Sterne beim Bewertungsportal Trip Advisor. Zufriedene Kunden lobten das leckere vegane Essen, frei von Grausamkeit gegenüber Tieren, dass darüber hinaus bodenständig und bezahlbar sei. Die Fotos zeigen die Gerichte, zufriedene Kunden und eine geschmackvolle, reduzierte Einrichtung.
Ein veganes Idyll.
Aber dann kam der Besitzer Matt Ward auf eine verhängnisvolle Idee: Er schaltete das freie Wifi in seinem Restaurant ab. Nicht aus Geiz. Matt Ward folgte einer Vision. Auf Facebook schrieb er: "Als Veganer glauben wir, dass die Menschen heute von der modernen Technologie beherrscht werden. Indem wir das Wifi abschalten, wollen wir euch eine neue Richtung eröffnen. Es gibt auch andere Dinge, als im Internet surfen! Zum Beispiel reden."
Die Aktion entgleiste
Gleichzeitig strich er mehrere Kaffeesorten von der Karte. Offenbar kam die Neuerung nicht bei allen Kunden gut an, sie beschwerten sich. Etwas womit Ward überhaupt nicht zu Recht kam. Einen Kunden, der seinen Lieblingskaffee und das Internet vermisste, beschimpfte er mir den Worten: "Komm bloß nie wieder hier rein, du verdammter Kontroll-Freak!"
Noch schlimmer sprangen der Wirt Ward und seine Partnerin Dawn mit einer Kundin namens Bethany St. um. Auf Facebook legten sie für sie ein animiertes Gif an. Darin wütet Adolf Hitler im Führerbunker – darunter der Schriftzug "f… dich Bethany, und f… deine Pläne!".
Hitler? Das war zuviel
Seit dieser Entgleisung braust ein Shitstorm über das kleine Café herab und es hagelt negative Bewertung. Etwa, dass man den Goat, also einen Ziegenbock, nicht bedienen wollte. Echte Kunden wie Rohan M. haben dagegen Verständnis für den Laden. "Für mich ist das ganz logisch, das Abschalten des Wifi passt zu ihrem minimalistischen veganem Anspruch."
Matt J T. hat selbst in der Gastronomie gearbeitet, lobt die Aktion zwar nicht, aber er weiß: "Manche Kunden sind einfach schrecklich. Da ziehe ich ein ehrliches "Hau bloß ab" einem verlogenen "Ja, Sir. Nein, Sir." vor."
Abschied vom Internet
Die Betreiber haben jedenfalls genug vom Internet und wollen nach der Panne mit der Kommunikation via Facebook aufhören. Die Seite des Restaurants sei nur noch live, weil es 14 Tage dauere, bis sie abgeschaltet werde, heißt es. Außerdem bittet Dawn, man solle endlich ihren Partner Matt Ward in Ruhe lassen, weil die anstößigen Kommentare von ihr stammen würden.
