Tüte auf, Inhalt in den Mund kippen oder aus der Tüte schlecken, es prickelt auf der Zunge, ist viel zu sauer, dann viel zu süß und etwas künstlich im Geschmack. Genau das ist Ahoj-Brause. Die hat wohl jedes Kind der 70er, 80er und 90er einmal probiert, später dann jeder Jugendlicher (natürlich ab 18) mit einem Shot Wodka vorab.
Seit 1925 gibt es das süßsaure Pulver. Ursprünglich kam es als Arme-Leute-Produkt auf den Markt, Limonaden waren in den Zwanzigerjahren noch ein Luxusartikel. Der Erfinder Theodor Beltle Ahoj hätte wohl nicht mit einem so großen Erfolg der Marke gerechnet. Eigentlich sollte man die Brause mit Wasser verdünnen, das machen die meisten aber nicht: Sie konsumieren die Brause lieber direkt aus der Tüte. Das soll sich jetzt ändern.
Seit Montag gibt es die Brause als Limonade aus der 330-Milliliter-Dose – in den Geschmacksrichtungen Waldmeister, Himbeere, Zitrone und Orange. Die Dosen in der Retro-Optik stehen bereits in den Regalen von Edeka und Rewe. Es soll sich dabei übrigens keineswegs um ein Aktionsprodukt handeln, sondern bei Erfolg "für immer" im Handel bestehen, wie ein Sprecher der Vertriebsfirma Columbus Drinks verrät.
Nostalgie-Getränk ohne chemische Inhaltsstoffe, dafür jede Menge Zucker
Der Hersteller verspricht außerdem, dass man das Nostalgie-Getränk ohne schlechtes Gewissen konsumieren kann, es stecken keine chemischen Inhaltsstoffe darin. Dafür aber jede Menge Zucker. In den Brause-Pulver-Tütchen verbergen sich bereits 67 Gramm Zucker auf 100 Gramm. Alles andere als gesundheitsfördernd. Im Gegenteil: Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, nicht mehr als 25 Gramm Zucker pro Tag zu sich zu nehmen. Mit sechs kleinen Päckchen Ahoj-Brause hat man das locker erreicht. Vermutlich schneller mit den Retro-Limonaden. Ob die Limonade an den fast 100-jährigen Erfolg des Pulvers anknüpfen kann, bleibt fraglich.
