
Blutendes Brot und Hagel
Wer das Buch in Auftrag gegeben hat, ist unklar – genauso, wer die Maler sind. Auch nach welchen Kriterien die dargestellten Ereignisse ausgewählt wurden, liegt im Dunkeln. Überhaupt galt die Bilderhandschrift Jahrhundertelang als verschollen: Erst 2008 tauchte sie auf dem Auktionsmarkt auf. Mittlerweile hat der Taschen-Verlag ein Faksimile herausgebracht. Diese Illustration verdeutlicht, wie ein düsteres Vorzeichen im Jahr 73 v. Chr. größeres Unheil ankündigte: Zuerst quoll während eines Mahles "Blut aus dem Brot wie bei einer Wunde" (l.). Auf dieses Blutwunder folgte ein heftiger Hagelsturm, der sieben Tage lang wütete und die gesamte Ernte vernichtete. Solche Naturkatastrophen wurden bereits im Alten Testament als Gottesstrafen verstanden
© Heinrich Vogtherr der Jüngere / gemeinfrei