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A4 bei Düren Ex-Pauli-Spieler Deniz Naki auf Autobahn beschossen

Auf der A4 ist am späten Sonntagabend ein Schuss aus einem fahrenden Auto abgefeuert worden - offenbar auf den Wagen des deutsch-türkischen Fußballprofis Deniz Naki. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der deutsch-türkische Fußballprofi Deniz Naki ist eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu Montag auf der A4 nahe Düren von einem anderen Auto aus beschossen worden. Die Polizei in Aachen hatte zuvor mitgeteilt, auf der A4 sei auf ein fahrendes Auto ein Schuss abgegeben worden, der Fahrer sei unverletzt geblieben. Zur Identität des Beschossenen gab es zunächst keine Angaben. Auch die Hintergründe des Zwischenfalls waren zunächst unklar. Nach Angaben eines Polizeisprechers vom Montagmorgen ermittelt die Staatsanwaltschaft Aachen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Die Hamburger Linke-Politikerin Cansu Özdemir berichtete auf Twitter von dem Vorfall.

Deniz Naki: "Ich hatte Todesangst"

Nach Angaben der Hamburger Linken-Politikerin Cansu Özdemir soll es sich um das Fahrzeug des Fußballers Deniz Naki handeln, wie sie auf Twitter schrieb. Die Polizei bestätigte das zunächst nicht. Der Tageszeitung "Die Welt" bestätigte der Spieler jedoch auf Anfrage den Schuss. Er sei auf der rechten Spur gefahren, als plötzlich aus einem fahrenden Auto auf ihn gefeuert worden sei. "Ich hatte Todesangst", sagte der 28-Jährige. Das Fahrzeug, aus dem geschossen wurde, sei weitergefahren. Der Website "Bento" berichtet Naki von mindestens zwei Schüssen. Einer sei zwischen den Fenstern eingeschlagen, ein zweiter knapp über dem linken Hinterreifen. "Ich glaube, dass es hier um eine politische Sache geht", sagte er. Immer wieder hatte er sich in der Vergangenheit Kritik an der türkischen Regierung und deren Umgang mit den Kurden geäußert.

Der frühere Spieler des FC St. Pauli steht beim kurdischen Verein Amed Sportif Faaliyetler unter Vertrag, der in der dritten türkischen Liga spielt. Naki war in der Türkei im Mai 2017 zu einer 18-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Ihm wurde Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen.

Im Sommer vergangenen Jahres wurde Naki dem Bericht zufolge während eines Spiels von einem Zuschauer zusammengeschlagen. Naki spielte früher unter anderem zusammen mit Mats Hummels und Jerome Boateng in der deutschen U21-Nationalmannschaft.

tyr DPA

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