Die soziale Hilfsorganisation Treberhilfe Berlin ist unter Druck geraten, weil sie einen Maserati mit zwei Chauffeuren als Dienstwagen genutzt haben soll. Geschäftsführer Harald Ehlert verteidigte sich am Donnerstagabend. "Wir arbeiten unkonventionell und absolut seriös", sagte er in Berlin. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass der auf die gemeinnützige Gesellschaft zugelassene Luxuswagen im vergangenen Juni im Müritzkreis in Mecklenburg-Vorpommern geblitzt worden war.
Der Maserati sei ein adäquates Auto für ihn, da er auch als Investor tätig sei, sagte Ehlert. Mit einem Kleinwagen wäre er nicht so erfolgreich, sagte der Geschäftsführer. Dagegen kündigte die Trägerorganisation, das Diakonische Werk, in der rbb-Abendschau Konsequenzen an. Ein Maserati stehe einer Hilfsorganisation nicht gut zu Gesicht, hieß es.
Die Treberhilfe ist zum Teil spendenfinanziert und genießt wegen ihrer Gemeinnützigkeit Steuervergünstigungen. Ein Maserati Quattroporte, wie ihn die Treberhilfe besitzt, kostet laut Hersteller 114 000 Euro. Ehlert sagte, der 2007 erworbene Wagen sei günstiger gewesen und habe zwischen 70 000 und 90 000 Euro gekostet.
Laut Geschäftsführer besteht die Berliner Treberhilfe aus einem Verein und einer gemeinnützigen GmbH, an der Ehlert persönlich beteiligt ist. So habe er ein Haus für 2,5 Millionen Euro gekauft und Wohnungen für Obdachlose eingerichtet, sagte Ehlert. Nach seinen Angaben hat die Hilfsorganisation in Berlin an 28 Standorten 250 Mitarbeiter.
Da die Behörden den Fahrer des geblitzten Maseratis nicht ermitteln konnten, sollte Ehlert ein Fahrtenbuch führen. Das wollte er nicht hinnehmen und zog vor Gericht. Der Fall wird am kommenden Mittwoch vor dem Berliner Verwaltungsgericht verhandelt.