Brandenburg Zwei Lehrer machten rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich – nun geben beide ihre Stelle auf

Max Teske und und seine Lehrer-Kollegin Laura Nickel bei einer Demonstration in Cottbus.
Max Teske und und seine Kollegin Laura Nickel hatten mit ihrem Brandbrief für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Hier sprechen die beiden Lehrer im Mai auf der Demonstration in Cottbus
© Patrick Pleul / DPA
Ihr Brandbrief hatte es in sich – und trat eine bundesweite Debatte los. Drei Monate, nachdem zwei Lehrkräfte von Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie an ihrer Schule berichteten, kehren sie der Einrichtung den Rücken. Auch, weil sie bedroht würden.

Zwei Lehrkräfte machen rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule im brandenburgischen Burg öffentlich – rund drei Monate später wollen sie die Schule nun verlassen. Der Lehrer Max Teske bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch entsprechende Medienberichte, nach denen er und seine Kollegin Laura Nickel auch wegen Anfeindungen aus der rechten Szene gehen wollen.

Situation an der Schule in Brandenburg habe sich laut den Lehrern nicht geändert

Nickel und Teske hatten im April rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst. Die Lehrkräfte schilderten damals in einem anonymen Schreiben, sie seien an der Schule im Spreewald täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert. Beide sollen in diesem Jahr den "Preis für Zivilcourage gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus" bekommen.

Im Juni hatte Teske gesagt, die Situation an der Schule habe sich auch nach Bekanntwerden der rechtsextremen Vorfällen nicht verändert. Das Kollegium sei tief gespalten, Lehrkräfte grüßten ihn und seine Kollegin zum Teil nicht mehr. Weiter sagte er, dass sie wegen ihres Engagements auch mit Übergriffen rechneten. 

Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) verwies auf die Unterstützung des Landes für die Lehrkräfte und die Schule in Burg. Seine Kenntnis sei, dass Versetzungsanträge gestellt wurden, sagte er am Mittwoch. Er kommentiere aber keine einzelnen Personalangelegenheiten. "Wir haben uns in jeder Hinsicht vor die Kolleginnen und Kollegen gestellt", sagte Freiberg. Das Land habe sich über das Staatliche Schulamt und zwei Schulräte seit dem Bekanntwerden der Vorfälle um die Schule gekümmert.

DPA
yks