Busunglück Busfahrer trifft keine Schuld

Ursachenforschung nach dem schweren Busunglück in Sachsen-Anhalt: Klar scheint, dass den Fahrer keine Schuld trifft. Ein LKW war ungebremst auf den Bus aufgefahren. 13 Menschen kamen ums Leben. Die Zahl der Verletzten stieg auf 36.

Einen Tag nach dem schwersten Busunglück in Deutschland seit 15 Jahren werden heute nähere Details zum Umfallhergang erwartet. Auf der Autobahn Dresden-Magdeburg waren am Montag bei einem Verkehrsunfall 13 Menschen ums Leben gekommen und 36 verletzt worden, einige von ihnen schwer. Bei mindestens zwei Menschen war der Zustand nach Angaben der Polizei auch am frühen Morgen noch kritisch. Das Unglück hatte nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein unaufmerksamer Lastwagenfahrer verursacht, der vermutlich ungebremst auf den Bus auffuhr. Den Busfahrer trifft demnach keine Schuld. In dem mit 49 Menschen besetzten Bus war eine Seniorengruppe aus Hopsten in Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zu einer Städtereise nach Dresden.

Das Fahrzeug kam am Montagnachmittag auf der Autobahn 14 zwischen Plötzkau und Könnern in Sachsen-Anhalt von der Straße ab, stürzte einige Meter eine Böschung hinab und blieb auf dem Dach liegen. Viele Opfer wurden in dem Wrack eingeklemmt und konnten zum Teil erst nach Stunden gerettet werden.

Die Unfallursache ist noch unklar. Der Busfahrer war laut Polizei langsam gefahren, als er von dem Lastwagen von hinten gerammt wurde. Der 46 Jahre alte Lkw-Fahrer wurde bei dem Unfall verletzt und kam in ein Krankenhaus. Zu seinem Gesundheitszustand wie auch der anderen Verletzten lagen der Polizei in der Nacht keine neuen Erkenntnisse vor. Nach den Aufräumarbeiten wurde die Sperrung der Autobahn in der Nacht aufgehoben, teilte die Polizei in Dessau mit. Seit 0.30 Uhr sei der Streckenabschnitt wieder in beide Richtungen befahrbar.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Nordrhein- Westfalens Regierungschef Jürgen Rüttgers (beide CDU) äußerten sich bestürzt und sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Tiefensee sagte am Abend am Unfallort: "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen, die plötzlich so viel Leid auszuhalten haben." Der Unfall war das schwerste Busunglück seit September 1992. Damals starben bei Donaueschingen im Schwarzwald 21 Menschen.

DPA
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